Lätzer

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Hallo!

Hoffentlich stimmt meine Vermutung nicht. Ich möchte demnächst meinen Freund heiraten. Er heißt Lätzer mit Nachnamen. Und da ich gern wissen wollte was der Name bedeutet, habe ich mal hier im Netz geschaut. Den Namen gibt es laut Telefonbuch nur 25 mal in Deutschland. In Grimms Wörterbuch fand ich zwar nicht Lätzer mit ä, aber mit e. Ein Letzer ist da jemand der anderen Schaden zufügt, etwa ein Dieb oder Mörder.

Bitte sagt mir das das nicht auf den Lätzer mit ä zutrifft!!

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Athanati wrote:Hallo!

Hoffentlich stimmt meine Vermutung nicht. Ich möchte demnächst meinen Freund heiraten. Er heißt Lätzer mit Nachnamen. Und da ich gern wissen wollte was der Name bedeutet, habe ich mal hier im Netz geschaut. Den Namen gibt es laut Telefonbuch nur 25 mal in Deutschland. In Grimms Wörterbuch fand ich zwar nicht Lätzer mit ä, aber mit e. Ein Letzer ist da jemand der anderen Schaden zufügt, etwa ein Dieb oder Mörder.

Bitte sagt mir das das nicht auf den Lätzer mit ä zutrifft!!

Hallo,

Es gibt mehrere Ableitungen abgesehen vom Dieb. Und Anhand der nachfolgenden Aussagen, bin ich der Meinung: Lätz zu Letz mit Suiffix -er, zu:

Lätz, Letz: LETZ, adj. link, verkehrt; ein seit alter zeit wesentlich auf oberdeutsches gebiet eingeschränktes wort. ahd. lezzi, einmal mit der nebenform leizzi. mhd. letze; jetzt noch im gesammten bairischen und alemannischen sprachgebiete ein ungemein häufig gebrauchtes wort. darüber hinaus findet es sich auch fränkisch, z. b. in Rheinfranken (lotz, lötz, letz, lohz, links, lohzifex der linkhändige, rheinfränk. lieder s. 186); im Hennebergischen, in Düringen und Obersachsen heiszt es letsch, lêtsch, namentlich in der verbindung es geht, es steht letsch mit einem oder einer sache, steht schief, geht schlecht, welche form glaublich auf einer weiterbildung von letz, letzisch fuszt; im Fuldaischen loitsch link VILMAR 238. die ältere schriftsprache süddeutscher quellen verwendet letz recht oft, neuere schriftsteller brauchen es nur, soforn sie der mundart einflusz auf ihre sprache vergönnen.

Lätsch, Laetsch, Lätzsch, Let(z)sch(e) (er): 1333 der Lätsch. Übername zu mhd. letze, lez= verkehrt, unrichtig, unrecht, schlecht; für einen Verdrehten, linkischen Menschen od. für einen Linkshänder.

mhd. lätsch, lötsch, lotze: unbeholfener, ungeschickter Mensch.

Letz- er, - feld, -mann: von/zu mhd. letze= Schutzwehr.

Letsch(e)(er) Lätsch-: (Württ.) : schwäb. = schlapp, laschig. (Bauer Bertschi der Lätsch 1333 Engen. Gerlacher Letsch 1389 Frkf.)

Letsch(er): Herkunftsname zum ON Letsch bei Bensberg. (Nordr.-Westf.)

Letsche, mundartl. Form von Leitzkau bei Zerst (Sachsen-Anh.) , Letschin (Brandenburg) Letschkow (Mecklenb. -Vorp.)

Latzke, Latza Latze, Latzel= KF zu salw. Namen wie z.B. Ladislaw

Laetzsch, Latz, Letzel, = zu/von slaw. vlad= Herrschaft.

Lèczes: ungarischer Berufsname für einen Fachmann der sich mit Holz beschäftigt. Z.B. einen Zimmermann.

Geogen: Es wurden 31 Einträge gefunden, die meisten Lätzers in/im Landkreis Greiz/TH.

(auch viele Einträge zum Namen Latzer aus TH)