16.Feb.2006

Geschichte der Hugenotten

Die Lehren Luthers (1483-1546) und Calvins (1509-1564) gewannen, über Genf kommend, trotz der Verfolgung durch Franz I. (1494-1547) und Heinrich II. (1519-1559), immer mehr Anhänger. (mehr zu ihren Ideen: Lutheraner)

Und bereits 1559 fand in Paris die erste Generalsynode der reformierten Kirche statt. Zu diesem Zeitpunkt soll ein Sechstel der französischen Bevölkerung protestantisch gewesen sein. 1562 gewährte das Januaredikt den Hugenotten freie Religionsausübung außerhalb der Städte.
An der Spitze der Bewegung standen Admiral Gaspard de Coligny (1519-1572) und Prinz Louis I. von Condé (1530-1569). Das gewaltsame Vorgehen der Katholiken unter Führung der Herzöge François (1519-1563) und Henri (1550-1588) von Guise führte zu den Hugenottenkriegen.

In den ersten drei Kriegen zwischen 1562 und 1570 wurden die Hugenotten geschlagen, behaupteten aber eine durch Einräumung von Sicherheitsplätzen gestützte politische Sonderstellung. Coligny gewann Einfluss auf Karl IX. (1550-1574), fiel aber 1572 in der Pariser Bartholomäusnacht (24.8.1572, Namenstag des hl. Bartholomäus). Dabei wurden zwischen 3000 und 10.000 Hugenotten getötet. Seine Nachfolge tratt der Bourbone Heinrich von Navarra (1553-1610) an.

Es folgten vier weitere Kriege.

1585 begann der achte Krieg, nach welchen die katholische Liga Einfluss auf Heinrich III. (1551-1589) gewinnen konnte. Er verbündete sich jedoch 1588 mit den Hugenotten gegen die Liga, wurde aber ermordet und von Heinrich von Navarra gefolgt, der 1593 aus politischen Gründen zum Katholizismus übertratt.
Im Edikt von Nantes (1598) sicherte er seinen früheren Glaubensgenossen Religionsfreiheit zu.

Die Kriege von 1621-29 gegen die Krone verloren die Hungenotten. 1628 eroberte Richelieu (1585-1642) deren Sicherheitsplätze in La Rochelle. Ludwig XIV. (1638-1715) hobt das Nanter Edikt 1685 auf und nahm den Hugenotten die letzten Rechte. Nun wanderten 200.000 so genannte Refugés aus. Gegen die restlichen Hugenotten wurde 1702-04 der blutige Cevennenkrieg geführt. Eine Anzahl Reformierter behauptete sich aber als Kirche der Wüste. Diese wurde bis 1787 staatliche geduldet. Während der Französischen Revolution erlangen sie volle Gleichberechtigung.

Im Deutschen Reich gründeten die Hugenotten Siedlungen vor allem in den reformierten Gebieten. In Brandenburg-Preußen fördert der Große Kurfürst Friedrich Wilhelm (1620-1688) ihre Aufnahme durch das Edikt von Potsdam 1685.
Welche Gemeinden Hugenotten aufnahmen, können Sie in der Zusammenstellung erfahren:
Zusammenstellung der Orte, die Hugenotten aufgenommen haben