20.Mai.2018

Die häufigsten Familiennamen Amerikas

Familiennamen Amerika

Was sind die häufigsten Familiennamen in Nord- und Südamerika? Und was sagen sie über die Geschichte des Kontinents aus? Vor einiger Zeit hatten wir eine ähnliche Karte für Europa eingestellt. Hier ist nun eine, die zeigt, was von Alaska bis Chile die am weitest verbreiteten Nachnamen sind.

Namen sind geschichtliche Zeugnisse. Und die Karte der häufigsten Nachnamen der Länder Amerikas veranschaulicht das sehr gut. Sie zeigt eindrucksvoll, wie sehr die Bevölkerung dieser Länder bei der Eroberung und Inbesitznahme durch die europäischen Seemächte geprägt wurden. Es liegt nur wenige hundert Jahre zurück, dass Spanier, Portugiesen, Briten und Franzosen um die neu entdeckten Gebiete rungen, sie eroberten, besiedelten und Staatswesen, Verwaltung und das gesellschaftliche Leben formten.

Unter vornehmlich britischem Einfluss blieben zunächst die Kolonien im Norden. Im Süden fassten Portugiesen und Spanier Fuß. Die einheimische Bevölkerung wurde zurückgedrängt, stellenweise ausgerottet, oder vermischte sich mit den Eroberern. Die häufigsten Namen heute sind die der Eroberer.

Was keine Überraschung ist: Im englischsprachigen Norden ist es der englische Name Smith, der am häufigsten auftritt.

In Zentral- und Südamerika sind es vor allem Namen spanischen Ursprungs. Darunter sind wiederum sehr viele Patronyme:

  • Fernández - Sohn des Fernando
  • Rodríguez - Sohn des Rodrigo
  • González - Sohn des Gonzalo
  • Lopez - Sohn des Lope
  • Martinez - Sohn des Martín

García, der häufigste Familiennamen Mexikos, ist gleichzeitig der populärste Nachname in Spanien. Seine genaue Bedeutung ist nicht abschließend geklärt.

Spannend sind die Namen im Karibikraum, denn sie fallen aus dem gewohnten Bild heraus. Persaud hat einen Ursprung im Indischen. Tjon - häufig in Suriname - ist wahrscheinlich chinesischen Ursprungs. Chinesen kamen vor allem im 19. Jahrhundert als Arbeiter nach Suriname.

Der einzige Namen auf der Karte, der aus der Sprache der indigenen Bevölkerung kommt, ist Quispe, der häufigste Name in Peru. Er kommt aus der Sprache der Quechua und bedeutet "frei".

Für das Schicksal der Ureinwohner ist es bezeichnend, dass es lediglich in einem einzigen Land dieser Zusammenstellung, einen indigenen Familiennamen an erster Stelle gibt.