Kerlin

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Hallo und Guten Tag !!

Woher kommt und der Name Kerlin und was Bedeutet er ??

danke für eure Hilfe

:lol:

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Experte!Moderator
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Dreammaster wrote:Hallo und Guten Tag !!

Woher kommt und der Name Kerlin und was Bedeutet er ??

danke für eure Hilfe

:lol:

Hallo,

Kopie aus dem G.W.B.: KERLIN, oberdeutsche Nebenform von Kerl im 16./17 Jh.

KERL, m. auch kerle, früher kärle, kerls, kerles, kerlis, kerli, kerlin u. a., ein in seiner geschichte und seinem gebrauche gleich merkwürdiges wort, dessen sinn kurz zu bezeichnen unmöglich ist.

Geschichte und Herkunft:

1. Kerl ist nicht aus der hochd., sondern aus der mitteld. oder niederd. sprache entsprungen, denn

a) ahd. hiesz es vielmehr charal, charel, charl usw.

II. G e b r a u c h und b e d e u t u n g des nhd. kerl.

1) In seiner ältesten bed. als mann dem weibe gegenüber.

a) als mann überhaupt gilt es norddeutsch noch in derber rede, dem dialect entlehnt: sie (Julchen) reichte die hand ihm hin und sagte lebhaft 'halten sie mir das wort?' »poz narrn und kein ende! Jule, wenn du ein kerl (mann) wärst, so schlüge ich dir davor an den hals«. HERMES Soph. reise 6, 314. FRISCH citiert aus des Andreas, presbyter Ratisbonensis, chron. bavar.: Pipinio annunciabatur, quod illi ex pellice filius natus esset, his verbis 'vivat rex, quod Carolus est', also ahd. charal männliches kind? nd. auch als mann dem knaben gegenüber: 'büst du ôk'n kêrl? du bist ja noch ein junge'. DÄHNERT 223b.

b) die bed. ehemann gilt noch in nd. volksrede, in Ostfriesland z. b. sind mann und frau kerl un wîf (FROMM. 4, 133), und zwar ohne jede spur von verächtlichem oder grobem, das wir uns weg zu denken oder vielmehr zu fühlen kaum im stande sind. in Westfalen hört man frauen ihren mann zärtlich nennen mit 'mînen kärl' (WOESTE bei FROMM. 5, 172), in Holstein sagt die hausfrau: mîn kêrl (auch de wêrt, wirt) is nig to hûs. SCHÜTZE 2, 242. ebenso nl. 'im niedrigsten stil' mijn karel (WEILAND).

c) in mitteld. und nordd. volksrede heiszen namentlich die jungen 'burschen' so, wie oberd. buben, knechte u. a., in ihrer eignen stellung zu den jungen mädchen, gleich frz. garçon, mit dem man sichs hier und sonst oft am besten verdeutlichen wird usw.

Die Bücher schreiben:

Kerl ist ein Übername zu mhd. kerl, karl= Mann, Ehemann, Geliebter; auch mit verächtlicher Nebenbedeutung wie nhd. Kerl.

Karl: das Wort hiess ursprünglich= Mann, Liebhaber; vorallem Ehemann. Im Altnord bez. es auch "den Freien ohne Erbgut". Karle nannte man die frk. Hausmeier.

Ergänzend noch:

Karl: der N. Kaiser Karl d. Gr. (eigentlich Kerl, freier Mann) war z.Zt. der Karolonger als Früsten- u. Adelsname beliebt. Als Rufn. ist er uns erst seit d. Ritterpoesie u. Romantik wieder geläufig geworden.

1. Kerling ist patr. zu Kerl.

2. Kerlinger: Mhd. auch Karlinger, Franzose. Kerlingen= Frankreich.