LEMLE , LEMBLE, LÄMMLE

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User offline. Last seen 12 years 49 weeks ago. Offline
Beigetreten: 07.07.2006
Beiträge: 11

Moin,

Zur Beurteilung:

Jacob LEMLER lt. Vogtgerichtsprotokoll 19.05.1670
Jacob LEMLIN lt. Vogtgerichtsprotokoll 01.03.1673
Hans Jacob LEMBLE lt. Vogtgerichtsprotokoll 29.04.1686 (40 J. 5 Kinder)

Im OSB stets als LEMLE verwendet.

Anmerkung: Dieser Teil des Kraichgaus ist durch seinen lößhaltigen Boden bekannt. Habe bis jetzt aber einen Zusammenhang mit LEHM verneint, weil eher das Wort "LEIMEN" damit verbunden wäre.

Wie muß die Nachsilbe -in im Namen LEMLIN verstanden werden?
Ändert sich dadurch etwas an der bisherigen Herleitung aus einem Vornamen?

Ändert sich an der Beurteilung etwas, wenn bei den "so ihr Manrecht noch beyzubringenden" erstmals der Name LEMBACHER genannt wird?

Danke und Grüße

friesenfisch

User offline. Last seen 11 years 3 weeks ago. Offline
Experte!Moderator
Beigetreten: 30.01.2006
Beiträge: 1553

Hallo Friesenfisch,

nur ganz kurz, ein Komponist namens Lemlin Lorenz im 16. Jahrh. wurde auch folgendermaßen geschrieben: Lemblein, Lemblin. Vielleicht ein Anhaltspunkt.

Muß jetzt wech...

Gruß
Dinomaus28 :roll:

User offline. Last seen 5 years 47 weeks ago. Offline
Moderator
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Beiträge: 744

Hallo,

ich gebe zu, erst als sie LEMLIN erwähnt haben, hatte ich eine Idee.
Ich bin mir sehr sicher, dass Sie alle Namen zu unserem Wort Lamm stellen können!

Das -in ist auch hier eine typische Diminutivendndung, die unserem -lein entspricht, Lemlin = Lämmlein.

Meine Vermutung finde ich auch dadurch untermauert, dass sich Varianten zu den Namen in Baden-Württemberg und Bayern häufen. Ich finde z.B. über 60 Lemlin, über 50 Lämmlin, über 500 Lämmle... schauen Sie am besten selbst nochmal bei Geogen.

Unter Lämmle findet sich der Name dann auch bei Bahlow bezeugt. Dort heißt es, es ist ein oberdeutscher Übername und Hausname, er stellt dazu auch den Beleg "Hug vom Lemble" von 1296 aus Basel.

Das wäre mein Vorschlag. Was halten Sie davon?

mfg

User offline. Last seen 12 years 49 weeks ago. Offline
Beigetreten: 07.07.2006
Beiträge: 11

Nach fünf Jahren und vielen Besuchen auf dieser Seite wird es Zeit, für das Engagement und das übermittelte Wissen herzlich zu danken, Ich weiß nicht, warum manchmal das Selbstverständliche unterbleibt und wünsche mir, daß dennoch das persönliche hilfreiche Engagement bleibt.

Zur Verdeutlichung möchte ich noch zwei Dinge wissen:

a) ist auch die Schreibweise LEMBLE dann gleicher Herkunft?
b) ich habe schon öfter einen Gebrauch von Lemle u.ä. als V o r namen, wohl gerade auch mit Registereintragungen von Juden gefunden. Hat hier dieser Vorname die gleiche Bedeutung (Koseform von Lamm)?
Herzliche Grüße
Klaus

User offline. Last seen 50 weeks 4 days ago. Offline
Experte!Moderator
Beigetreten: 31.12.2005
Beiträge: 4600

friesenfisch wrote:Zur Verdeutlichung möchte ich noch zwei Dinge wissen:
a) ist auch die Schreibweise LEMBLE dann gleicher Herkunft?
b) ich habe schon öfter einen Gebrauch von Lemle u.ä. als V o r namen, wohl gerade auch mit Registereintragungen von Juden gefunden. Hat hier dieser Vorname die gleiche Bedeutung (Koseform von Lamm)?
Herzliche Grüße
Klaus

Hallo,

Lammel, Lämmel, Lämmle=schwäb./obd., Lämmlein, Lemmel usw.. sind alles Formen/Namen die auf den Fam. Nam. LAMM zurückgehen. (Berufsn. f. einen Schäfer od. Fleischer(mhd. lam(p), mnd. lam. Oder ein Übername (n.e. Bildl.-Vergl.) f. einen gutmütingen Menschen).

Jedoch sind Lemm, Lemme u.ä. AUCH nd./fries. Kf. vom Rufnamen Lampert bzw. Lambert, Lempert, Lembert; bzw. Lambrecht bzw. Landberht (ahd. lant= Land (Heimat) und ahd. beraht = strahlend, glänzend).

Bei Lemmel (z.B.) kann es sich auch um "LÜMMEL", handeln.

Bei Lemle handelt es sich ("auch") um eine Form/Kf. des Rufn. Lambert.

Lemle(r): Die Fam. Nam. Lehmler und Lemler sind vor allem im Westerwald und Umgebung verz.. Dabei handelt es sich um einen Familiennamen, der aus einer Berufsbezeichnung entstanden ist. Der Lehmler war ein Handwerker, der die Fachwerkhäuser mit Lehm verkleidete.

Lamm- ist auch ein" jüd." Name. Die Namen Lamm, auch Lom, Lome, Lomer, Lomes usw. leiten sich jedoch nicht (od. eben nur teilw. (Ahnenforschung) von "Lamm" ab, sondern von slaw. lom= "Bruch".

Als Erklärung lese dazu z.B.: er slawische Ortsname lom deutete auf Bruch im Sinne von Windbruch im Walde hin………………

http://www.rheinsberg.de/de/verwaltung-ortsteile/ortsteile/luhme.html

Noch folgendes:

Jakob Laemmlin/Lemle, * 11.11.1560 - in Winnenden......................

http://geneal.lemmel.at/Winn-31a.html

http://geneal.lemmel.at/

Quote:ist auch die Schreibweise LEMBLE dann gleicher Herkunft?

Nein, nicht "zwingend". Die Hk. bzw. Bt. des Namens "muss" durch Ahnenforschung geklärt werden. (z.B. Lemblè).