Scheinichen

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Hallo,

weiß jemand was der Familienname Scheinichen bedeutet?
Würde mich freuen, wenn mir jemdand weiterhelfen kann.

Viele Grüße
-Anne-

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-Anne- wrote:Hallo,

weiß jemand was der Familienname Scheinichen bedeutet?
Würde mich freuen, wenn mir jemdand weiterhelfen kann.

Viele Grüße
-Anne-

Hallo Anna,

Scheinichen ist, gem. Gottschald, eine erweiterte Form von Schein. Schein: zu ahd. skìnan= glänzend, altd. nur Scinus mit der gleichen Bedeutung scimo= Glanz. Beides eingliedrige Namen. Später erweiterte zu z.B. Schinhart, Scheinhart, Schinn, -erl, - erer, SCHEIN. -s, - er, - ichen,- inger, -ecker, usw.

Bahlow : mhd. enspricht dies schìn= Glanz, Leuchten. Morgen- Abendschein. Auch in Flurnamen enthalten. (Joh. von dem Scheyne, 1450 O. Rhein)

Oder Kopie G.W.B.: SCHEIN, adj. glänzend, schön, klar, sichtbar, augenscheinlich. ein nur auf deutschem gebiete bezeugtes wort. ahd. alts. scîn, mhd. mnd. nnd. schîn, im ältesten nhd. schein, seit ende des 16. jahrhunderts ausgestorben.

Wobei "ichen" "alleine" auch seine Bedeutung hat.

Kopie G.W.B.:

ICHEN [îchen] verb. eichen (vgl. theil 3, sp. 80). die älteste nachweisbare form dieses wortes ist ächten: ellü mas und ellü gewäge dü stant in der vier und zwenzigon gewalt eins ielichen dinges, und swenne si die gemaჳont und geähtint, so sun si sü eime empfelhen, swem sü went, und swer mit minre oder merre maჳe oder gewäge koufit oder verkoufit, der begat düpstal. SCHREIBER urkundenb. 1, 82 (von 1275); dieser form steht zunächst das aus dem osterlande (LEXER mhd. wb. 1, 1412) und aus Hessen (VILMAR 83) beigebrachte ichten: auch sal man zu allen ungeboten gerichten alle mosz, sie syn trogken adir nasz, die sal man brengen hir an dit gerichte, unde sal sie daran ichten. weisth. 3, 356 (Breitenbach in Hessen von 1467); man solt besichtigen alle masz trocken und nasz, und wo gebrech were oder funden worde, solt man dieselbigen vor gericht besichtigen und die ichten lassen. 376 (Salzschlirf von 1506); weiter ab schon eichten, hessisch (VILMAR a. a. o.), und nach dem subst. eichter, gewichteichter SCHM. 1, 24 auch bairisch; mit verlust des inlautendem t entwickelt sich îchen und eichen: sal sin maisz (masz) laszin ichen zu allen ungeboden dingen (Franken von 1453); nd. iken, nnl. ijken, schweiz. îcha den keltereid schwören, neben îchta eichen TOBLER 283a; ichen, eichen bildete früher auch starke formen: das part. praet. geeichen

Und ICHER [îcher] m. obrigkeitlicher prüfer des maszes und gewichtes, neben eicher theil 3, 81: daჳ niemand kein wein eichen sol mit butten, kubeln, gelten oder andern geschirren im feld oder in der stat, heimlich oder offenlich, dan mit der rechten ame, und mit dem geschwornen ycher. weisth. 3, 607 (Wirzburg, 14. jahrh.).

das ich stets im munde führen, immer von sich reden. CAMPE, mit dem diminutiv icheln und dem subst. ichler, egoist. nd. ikken Brem. wörterb. 2, 694.

"Mein Gedanken" bei diesen Kopien/Ausführungen sind folgende:

Scheinicher: Schein= Schön und -ichen= Eiche usw.. Scheinicher= Schöneichen/Schöneicher. Dies wäre dann ein Herkunftsnme zu den ON Schöneich (Schlesien, ehem. Westpr.)/jetzt Polen) Schöneiche (Brandenburg ehem. Brandenburg/jetzt Polen, ehem. Pommern/jetzt Polen) Schöneichen Pommern/jtetzt Polen.)

Dazu ein Beispiel: Schöneiche b. Berlin:

http://de.wikipedia.org/wiki/Sch%C3%B6neiche_bei_Berlin

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Vielen Dank für die ausführliche Antwort. :)

Wie wäre es denn damit: Schein=schön, ichen=eichen somit Scheinichen = Jemand der etwas schön/gut eicht :?:
Oder ist das zu abwägig?

Jedenfalls find ich die Idee mit der Herkunft von einem Ortsnamen gut.

Viele Grüße
-Anne-

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-Anne- wrote:Vielen Dank für die ausführliche Antwort. :)

Wie wäre es denn damit: Schein=schön, ichen=eichen somit Scheinichen = Jemand der etwas schön/gut eicht :?:
Oder ist das zu abwägig?

Jedenfalls find ich die Idee mit der Herkunft von einem Ortsnamen gut.

Viele Grüße
-Anne-

Hallo Anna,

Ich sehe Du hattest gelesen was ich geschrieben hatte. :wink:

Deinen Gedanken halte ich wirklich für etwas abwägig, jedoch nicht unmöglich. Eine weitere Interpret. wäre ja Schein= schön und ichen= immer von sich reden. Wobei der ON "immer" Vorrang hat und man sollte es sich nicht einfach so zurecht legen wie es gerade passt. Damit will ich sagen: um genaueres herauszufinden *musst/solltest* Du Ahnenforschung betreiben.