SPIER

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Hallo!
Ich würde gerne wissen woher der Name Spier kommt und was er bedeutet. Danke!

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spiero wrote:Hallo!
Ich würde gerne wissen woher der Name Spier kommt und was er bedeutet. Danke!

Hallo,

Spier ist:

1. Ein Herkunftsname zu dem Ortsnamen Speyer (Rheinland-Pfalz), der im 15 Jh. als Spier überliefert ist!

2. Niederdeutscher Übername zu mnd. spìr= jede kleine Spitze, bes. Gras und Kornspitze; ein wenig, eine Kleinigkeit, übertragen für einen kleinen Menschen.

3. Übername zu mhd. spire= Spier-Turmschwalbe.

Stadtgeschichte von Speyer:

http://www.speyer.de/de/tourist/geschichte

Aus Gr. Wtb.: (kopiert)

SPIER, n. spitze, besenders an gras, getreide; ein wenig. das wort, das seit dem anfange des 15. jahrh. begegnet (vgl. 1, a), ist besonders auf nd. sprachgebiete verbreitet, hier auch in der hd. umgangssprache, greift wol auf hd. gebiet über, vgl. KRAMER deutsch-ital. dict. 2 (1702), 868c unter 2, zeigt aber durch seinen im hd. und nd. gleichen lautstand die entlehnung aus dem nd. (ie = î). die eigentliche hd. entsprechung spei(e)r findet sich nur vereinzelt, so in der Oberlausitz im sinne von halm. ANTON 13, 4, ebenso in Schlesien, als m. WEINHOLD 92b: man sieht kein speierchen mehr, so verdorrt ist alles. ANTON a. a. o.; kein speir gras wächst mehr dort. WEINHOLD a. a. o.; es ist kein speirla übrig. ebenda. vgl. ags. spîr: hreódes spîr, rohrspitze. BOSWORTH-TOLLER 902b, engl. spire, spitze, spire of grass, grashalm; dän. spiir et neben spire en, norw. spir, m. spitze und spiere, f. unten. ADELUNG vermutet etymologische beziehung zu speer, was auch neuere aufrecht erhalten. s. dies oben. das dort erwähnte spier, obd. (frühnhd.) nebenform zu speer musz aber wol von diesem worte geschieden werden. übrigens bleibt auch die möglichkeit anderen etymologischen zusammenhangs für spier, spitze zu erwägen.

1) spitze, spitzer gegenstand, besonders

a) arista, spir DIEF. 48b (nd. voc. v. 1425), spica, arista, spir vel aer. voc. v. 1445 bei SCHILLER -LÜBBEN 4, 329a, spica, spir, also eyn ar uppe dem halme i. arista. DIEF. nov. gloss. 345a, spir, ein eher oben auff dem halme. voc. v. 1482 (Nürnberg) bei WEIGAND4 2, 763, spier, spitze an den grasarten. ADELUNG (als mundartlich, besonders in Niederdeutschland üblich bezeichnet), spier, spierken, die zarte gras- oder kornspitze, die eben aus der erde kommt. brem. wb. 4, 954, spitze des grashalms MÜLLER-WEITZ Aachener mundart 230, halm STÜRENBURG 252a, spyr STRODTMANN 224, spîr, spêr SCHAMBACH 205a, spir (Pommern) korrespondenzbl. des vereins f. nd. sprachf. 13, 86, spîr, spîrken, spitzchen, hälmchen WOESTE 250b, spierchen, hälmchen BERND 288: so vele spyer efte halmen sint nu under dem dake, alze mannich duvel is vorsammelt umme my. quelle v. 1506 bei SCHILLER-LÜBBEN 4, 329a; spêre uplësen, halme auflesen. SCHAMBACH 205a. mit näherer bestimmung: we sal my geven also vele scrifvederen alse loef up bomen unde alse manich grases spir in dem velde stat? quelle v. 1469 bei SCHILLER-LÜBBEN a. a. o.; een spyrken gras, herbula tenuis. RICHEY 282; grasspir WOESTE 250b; en spîr gaste, ein gerstenhalm. SCHAMBACH 205a; dar kumt wind, de swîn(e) dragt mit strôspieren (strohhalmen). FROMMANNS zeitschr. 2, 535, 100 (gegend der Ems); 'n spier stroh, gras. STÜRENBURG 252a; 'n spuir hafer, strauh. FROMMANNS zeitschr. 6, 484;

SPIER, m., s. spiere, schwalbe.

spîr, spêr, n. ein über die maszen kleiner mensch, namentlich ein solches kind.

SPIERBAUM, m. alter name des sperberbaums.

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