Zolg ( Zolk, Zolck )
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Hallo zusammen,
mich würde die Herkunft und die Bedeutung des Familienname:
Zolg ( alte schreibweise ) auch Zolk und Zolck in den Kirchenbücher aufgeführt interessieren.
Vielen Dank im voraus.
R.Bonert
Bonnert wrote:Hallo zusammen,
mich würde die Herkunft und die Bedeutung des Familienname:
Zolg ( alte schreibweise ) auch Zolk und Zolck in den Kirchenbücher aufgeführt interessieren.
Vielen Dank im voraus.
R.Bonert
Hallo,
Zolg: 1618 Hondingen, Vllngn, Baden, Germany. Zolck: 1659 Hondingen, Villingen, Baden.
Zolg, auch Zolk Zolck ist oberd. für "Klotz". Zu mhd. zolch= "grober Klotz". (Schimpfwort)
Ausführlicher beschrieben: Kopie G.W.B.
ZOLCH, m., mhd. zolk, zolcher, zolker mhd. 1148; in denselben formen und als zolgge, zolgen, zolkle in der Schweiz, im Elsasz, in Schwaben, Baiern. Nordböhmen, Oberlausitz, als zulch in Hessen VILMAR 473 nachgewiesen, s. die nachweise beider bedeutungen. seiner form nach gehört es einerseits zu got. tulgus 'fest, stark', as. tulgo, slav. auf der andern seite zu mhd. zelch, zelge, m. 'zweig', zelge, f. 'pflugarbeit zur saat' mhd. wb. 3, 868b; LEXER 3, 1052; mnd. telge SCHILLER-LÜBBEN 4, 523. heute durchaus lebendig. zweifelhaft ist ahd. zuelga bei TATIAN 73, 2; 146, 1. diese wörter für 'zweig' (mit ausnahme von mhd. zelge, f.) hängen zusammen mit einem in den nord. sprachen verbreiteten wort für 'schneiden, behauen', neunorw. telgja, schwed. tälja, dän. telge, tælle FALK-TORP 1252. danach ist telge, zelge das abgeschnittene, und enthält als letzten bestandtheil die wurzel *del -- *dol des idg. verbums für 'holz schneiden, bearbeiten', über die bei zoll 1 zu vergleichen ist. dies zeigt sich deutlich in dem norw., auch in Deutschland bekannten tollekniv (gegen dän. tælgekniv, schwed. täljkniv), s. FALK-TORP. die abbiegung der bedeutung von got. tulgus u. s. w. ist nicht so befremdlich, weil es sich um wörter des täglichen handgebrauchs handelt. das germ. grundwort der hd. gruppe zolch kann etwa 'pflock, klotz' bedeutet haben, wovon eine spur in nd. tulk 'zapfen am fasz' SCHAMBACH 236a stecken mag. sonst hat sich die bedeutung in naher beziehung zu zoche, zolp, zollen, zotte entwickelt, am auffälligsten in dem nebeneinander von 'grobe stelle im flachs, im faden' und 'schnauze an einem gefäsz', auch das verb zolken, zolkern wie zotteln, zottern u. ä. b e d e u t u n g .
als schimpfwort 'klotz, grober kerl' SCHMELLER; SCHMID; FULDA vers. 604; KUEN oberschwäb. bauernspr. 57a (zoag); NEUBAUER egerl. mda. 109b: wider di groben zolker M. BEHAM Wiener 62, 22; da faszt den groben zolgen KURZ sonnenwirth 63. in Mitteldeutschland 'liederliches weibsbild' zulch VILMAR; zolker ANTON Oberlausitzer wörter 6, 9.
hierzu verben zolken 'grob handeln', schwäb. FULDA versuch 604; 'hinterherlaufen von kindern' STALDER 2, 478; nachzolgen, langsam einhergehen, müszig herumstreichen zolken FROMMANN 5, 462 (Iglau); zulchen VILMAR: Gretchen soll in die stadt zolken Friedel, Christel u. Gretchen 59 nach PAUL ztschr. f. d. wortforsch. 12, 69. zolkern, zulkern nachschleppen WEINHOLD; FROMMANN 2, 240:
schlieszlich in der Oberlausitz 'schmutzige reden führen'.
zweig, nur mhd.: zolcher ramex DIEFENBACH 483b. hierzu auch zolch mentula, zungenzolch feststehende zungenwurzel HÖFLER 857.
2) wulst, dicke stelle im faden, im flachs, im haar: SCHMELLER 2 2, 1117; SEILER 327; MARTIN-LIENHART 2, 903b; zulcher herabhängender fetzen am kleide WEINHOLD 100; in Nordböhmen FROMMANN 2, 240. auch 'zu langer docht', 'hängender rotz' SEILER; MARTIN-LIENHART.
3) schnauze an einem gefäsz STALDER 2, 477 (mit vielen ableitungen); zolgkle, n. SCHMID schwäb. wb. 551 (aus der Schweiz belegt). 'ablaufröhre am fasztrichter' u. ä. MARTIN-LIENHART: er hat einen zolgken dadurch die win irn gang in die vass nemend RIEDERER spiegel d. rhetorik t IIa; da risz und schält man den wein ausz potten, ausz pinten .. zolcken (aufzählung curioser trinkgefäsze) FISCHART geschichtsklitt. 123 neudr.
Bahlow schreibt noch: Zolk: ON. (O./S.) Czolka.
Was dieser Name bedeutet, weiss ich nicht; kann Dir evtl. jemand von den slaw. Expert. mitteilen.
Czolka:
Alle Einträge zu diesem Fam. Nam. sind aus: 1520 Jh. Dietrichsdorf, Westfalen, Preussen. 1600 Dietrichsdorf Culmsee, Westpreussen, Preussen, 1549 Dietrichsdorf Culmsee, Westpreussen, Preussen.
Hallo,
der Surnamenavigator sagt Schweiz.
Beate