Abkürzungsbedeutung Or in Namen

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Hallo!
Wer kann mir bei einem Namenszusatz helfen? Es handelt sich dabei um den namen Jostmeier Or Elshoff. Was bedeutuet das Wort "Or" in dem Namen?

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RIke wrote:Hallo!
Wer kann mir bei einem Namenszusatz helfen? Es handelt sich dabei um den namen Jostmeier Or Elshoff. Was bedeutuet das Wort "Or" in dem Namen?

Hallo,

-or-: evtl. müsste man genauere Zusammenhänge kennen.

Das G.W.B. "verweist" bei OR zu ODER.

Or- Oder :

I. Formen und Herkunft.

1) dem goth. aíþþau (nicht áiþþau, vergl. gramm. 3, 60) entspricht zunächst das ahd. ëddo, ëdo (ags. eðða, altn. eða, eðe), mhd. vereinzelt ëde, woraus ahd. vielleicht durch assimilation und mit anlehnung an das adv. ôdo (vielleicht, vermutlich, etwa) die formen oddo, odo, oda, mhd. ode, od (md. auch ade) entstanden sind, von denen od nur ganz vereinzelt noch im 16. jh. erscheint: guet od gelt. österr. weisth. 6, 429, 14; kilchenpfleger od vogt. Staub-Tobler schweiz. idiot. 1, 97 (vom j. 1588).

2) daneben hat sich entweder als comparative erweiterung oder nach analogie des oft damit verbundenen weder schon in ahd. zeit eine form auf r gebildet, die aber erst seit dem anfange des 13. jh. häufiger wird und im 14. jh. das ältere ode fast ganz verdrängt hat (Weinhold mhd. gramm.2 § 331): ahd. odar, odir, oder; mhd. oder, md. ader (th. 1, 179), eder, selten uder, wie noch in manchen mundarten; auch altn. eðr neben eða.

3) in der nhd. schriftsprache gilt nur die form oder (in md. und alem. denkmälern auch odder), dessen erste silbe gedehnt worden ist, so dasz es metrisch nicht mehr wie im mhd. und im ältern nhd. einsilbig gebraucht werden kann auszer in der contrahierten form odr (z. b. Herder stimmen der völker 284) und or, die z. b. Spee in der trutznachtigall (209. 219) und Bürger in der übersetzung der Ilias (181a und anm.) anwendet, ohne darin weitere nachahmung gefunden zu haben. vergl. die md. kürzung ar aus ader (Lexer 1, 88. Weinhold mhd. gramm.2 § 331) und er aus eder (th. 3, 114. 693. Schm.2 1, 123. Vilmar kurh. idiot. 289). — die kärnt. form woder, wodder (Lexer 201) ist wol durch einwirkung von weder entstanden (vergl. II, 11, a).