Bedeutung von Enöckl
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Hallo,
kann mir jemand bestätigen, ob der Familienname Enöckl von "Ein Enkel" abgeleitet ist?
mfg
Tom
Ich würde dem Helmut zustimmen, da die herleitung von "Ein Enkel" zu einem Enöckl schwierig ist. Denn der ÜberN zum mhd 'enenkel'/'eninkel' für den Enkel, um Familienmitglieder und Verwandschaftsverhältnisse aufzuzeigen, ist klar. Aber bisher habe ich keine Etymologie zu -öckl finden können. Vielleicht handelt es sich um eine regional begrenzte obd Variante. Aber der Vorschlag von Helmut ist wahrscheinlich sehr viel besser...
Vielen Dank für die bisherigen Beiträge!
Der Name Enöckl kommt aus dem oberösterreichisch niederöderreichischen Grenzgebiet.
Es sind ca. 80% der im österreichischen Telefonbuch vorkommenden Namen (Summe ca. 50) in dieser Region.
Der Name Enenkel kommt ebenfall hier vor.
Früher wurde der Name auch schon mal mit Henöckl (lt. Ahnenpass) geschrieben.
Es gibt auch viele andere ähnliche Namen wie Henökl, Hönigl,....in dieser Regieon.
mfg
Tom
ich glaube, der Name hat was mit 'Nockerl' aus Salzburg zu tun.
Die 'Ein Enkel'-Theorie könnte aus dem Ungarischen stammen....
Hallo Tom
Auf deine Frage eine mögliche Antwort.
Um 900 sind aus dem Osten die Ungarn gekommen. Da der Raum Wien schon besiedelt war, sind nur wenige der neuen Ungarn in das Gebiet um Wind und weiter NÖ und OÖ vorgedrungen.
Im Ungarischen gab und gibt es das Wort enekes, was soviel wie Sänger, Schreiber, Redner oder Gelehrter bedeutet. Ab ca. 950 gibt es im Raum Wien, NÖ (Melk) und OÖ -> also die Donau hinauf Namen, die ähnlich klingen.
Das Geschlecht der Ennenkel und sie haben sich meist so geschrieben, wie es eben gerade geklungen hat, lebt also mit allen Nachkommen seit ca. 1000 ad in diesem Bereich. Da hab ich die verschiedensten Schreibweisen gefunden wie Ennenkel, Enenkel, Enökel, Enikel, Einökel, Enökl, Ennigl usw.
Die sind alle miteinander verwandt. In jedem Dorf wurden die namen durch den jeweiligen Pfarrer anders geschrieben.
Sie waren oft Lehrer, "Gelehrte". Na ja sie konnten schreiben, was damals schon was war, und deshalb haben sie Jobs wie Richter, Notare, Schreiber usw. (Gelehrte oder Pfarrer, oder Domherr) gehabt. (z.B.Jans Enenekel 1200 erste Stadtchronik von Wien) (Auf der Burg Hohenegg eine große Bibliothek usw.)
Fakt ist, das es den Enenkel Berg bei St. Pölten gibt.
An dessen Fuß steht das Schloss Albrechtsberg, welches Jahrzehntelang im Besitz der Enenkel war.
Ob nun der Berg nach den Enenkels benannt wurde (wozu ich eher tendiere) oder die Enenkel nach dem Berg wird noch diskutiert.
Der Grund hat jedenfalls zum Schluß Albrechrtsberg gehört.
Die Enenkel waren ein altes "Landadelsgeschlecht", welches sich im 30 jährigen Krieg den Evangelischen angeschlossen hat, und sich zu einer art Missionarischen Raubrittern entwickelt hat. Daher wurden sie in der Gegenreformation vom Kaiser in Wien verjagt.
Sie Linien in OÖ sind meist ausgestorben.
Die verjagten haben sich den Aufständischen in Bömen angeschlossen,
wurden jedoch auch dort vom Kaiser "verprügelt" und sind in daher in den Untergrund . (unter die Bauern am Land) Die meisten derzeit lebenden Enenkel und Enigl usw. kommen aus Bömen und Mähren, leben immer noch dort, oder sind z.B. vor dem ersten Weltkrieg als arme Bömische Handwerker wieder nach Österreich gekommen.
mfg Gottfried
Hallo,
Grimms Wörterbuch hat eine Idee beizusteuern.
Dort ist das Wort ÖKELNAME verzeichnet, und Ökel wird mit Ekel übersetzt.
Damit ginge der Name zwar in eine unschöne Richtung, aber so sind sie nun mal, die Namen...