Scherdin - Wer kann helfen bei der Einordnung der Herkunft

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User offline. Last seen 17 years 39 weeks ago. Offline
Beigetreten: 01.01.2007
Beiträge: 2

Hallo liebe Forenmitglieder,

ich befinde mich ganz am beginn meiner Recherchen und weiß nicht so recht wo ich beginnen soll.

Mein Familiennamen lautet Scherdin.

Meine Vorfahren sind bis zu meinen UrUrGroßeltern bekannt. Auch diese haben den Namen Scherdin getragen.

Die letzten bekannten Vorfahren haben in Pommern gelebt. Die derzeit bekannten lebenden Verwandten sind in Hamburg und in Wuppertal beziehungsweise Remscheid daheim. Der Name Scherdin ist jedoch in Deutschland in mehreren Gebieten verteilt.

Laut Erzählungen meiner inzwischen verstorbenen Großeltern handelt es sich bei den Scherdins um vertriebene Hugenotten aus Frankreich. Hierbei kann es sich aber auch um reine Fantasie handeln. Beweise hierfür habe ich keine! Verbindungen sollen wohl auch nach Schweden existieren.

Da die Scherdins in verschiedenen Berichten aus der Zwischenheimat Pommern als Gärtner und Steinmetze bezeichnet wurden, fiel mir sofort die Verbindung zum französischen Jardin (Garten, Gartenanlage) ein.

Ebenso könnte eine Verbindung zum schweizerischen Scheddin (Maulwurf, Gärtner) bestehen. Vielleicht eine andere Linie der aus Frankreich vertriebenen?

Dies sind jedoch vor allem Vermutingen. Was meinen Sie? Es wäre schön, wenn Sie mir bei der Deutung der Namensherkunft behilflich sein könnten.

User offline. Last seen 12 years 8 weeks ago. Offline
Beigetreten: 24.06.2006
Beiträge: 101

"Gärtner" war früher die Bezeichnung für Kleinbauern: http://de.wikipedia.org/wiki/G%C3%A4rtner#Der_G.C3.A4rtner_als_Kleinbauer
Mfg
Kutz Szemkus

User offline. Last seen 17 years 6 weeks ago. Offline
Beigetreten: 12.09.2006
Beiträge: 532

Gesunde Skepsis ist bei solchen Familiengerüchten immer angebracht. Um eine hugenottische Herkunft zu verifizieren, wäre das Forum der Deutschen Hugenotten-Gesellschaft richtig, siehe: http://www.hugenotten.de/htm_ger/index_ger.html

Den Namen Schardin gibt es übrigens fast genauso häufig wie Scherdin. Beide Namen gibt es überwiegend in den nördlichen Bundesländern, hauptsächlich in Mecklenburg-Vorpommern u. Brandenburg.

Ich tippe darum eher auf einen Namen slaw. Herkunft. Dazu fällt mir der Name eines ehemaligen Chefs von mir ein, der Schirdewahn hieß. Bahlow führt die Stammsilbe Schird- auf das slaw. Wort srudu = "Zorn" zurück. Vielleicht lohnt es sich, da weiter zu forschen ...

User offline. Last seen 11 years 27 weeks ago. Offline
Experte!Moderator
Beigetreten: 30.01.2006
Beiträge: 1553

Hallo,

vielleicht handelt es sich auch um Scherding und das "g" ist verloren gegangen.

Dinomaus28 :roll:

Beigetreten: 29.01.2006
Beiträge: 1829

Hallo,
Max Mechow führt den Namen Schardin/ Scharden auf den Prußen Scardenne/ Scardun zurück.

Trautmann hat
- Schardime (1300) Kreis Heilsberg
- Schardocz/ Schardoth, Samland
- Scardvne (1299)/ Scarduno (1261), Samland
- Scharduthe/ Scarduth/ Schardote, Samland

Gerullis hat den Ort Schardaniten (1308) im Kreis Rössel, der auf Schardenne als Ortsgründer zurückgeht..
Dann den Fluss Zkarde/ Scharde im Sudauergebiet.

Prußisch-sudauisch ""skardi" ist der Schall, auch auf das Blech übertragen. "skardeinis" bedeutet blechern. "skardas" ist das Schneidewerkzeug, auch auf Mühle übertragen.

In der Kartei Quassowski kommen die Schreibweisen Schard(t), Scharde(n), Scherd, Scherding vor. Im Königsberger Adressbuch noch Scherdien.

Was den Garten betrifft:
Man muss nicht nach Frankreich schauen, denn im schalauischen Dialekt bedeutet
"skardas" Abhang, "zarde" Getreide-Trockengestell, "zardis" Zaun, Pferch, Umzäunung, "zardina" Garten. Dazu das Dorf Szarde im Kreis Memel und das Forsthaus Szardehlen im Kreis Pogegen.

In den Königlichen Amtsblättern habe ich noch gefunden:
- Johann Skerde aus Lokau bei Seeburg hat am Schullehrerseminar Braunsberg die Prüfung bestande, Königsberg, 26.4.1849
- Johann Skerde, Lehrer in Peiskam, Lehrer- und Organistenstelle an der evangelischen Kirche und Schule in Zallenfelde Kreis Preußisch holland verliehen (1869)

Beate

User offline. Last seen 17 years 39 weeks ago. Offline
Beigetreten: 01.01.2007
Beiträge: 2

Hallo liebe Forenmitglieder!

Vielen Dank für Ihre Bemühungen! Das war schon sehr interessant, was ich hier von Ihnen hören durfte.

Diesen Zeitungsausschnitt habe ich heute im Archiv meines Vaters entdeckt.

Einst sendete der Bruder meines Großvaters diesen Artikel an unsere Familie.

"Ich erinnere mich an die Brüder Scherdin. Auf dem Friedhof in Thoms Kiefern waren eine Anzahl Angehörige der Familie Scherdin beerdigt. Man erkannte die Gräber sofort, denn sie waren alle mit einem Gedenkstein gleicher Art geschmückt und von den Brüdern Scherdin in Handarbeit angefertigt. Doch auch mehrere Landstraßen wurden von Ihnen gebaut." von Ilse Kruggel aus Sydow heute Halle/Saale

Was meinen Sie? Nur ein Zufallsfund oder möglicherweise ein Hinweiß auf meine Ahnen?

Meine Eltern:
Roland Scherdin, geb. Remscheid
Brigitte Koska, geb. Gülitz Westprignitz

Meine Großeltern:
Theodor Fiedrich Wilhelm Scherdin, geb. Grünhof bei Dorphagen
Emmi Margareta Halbach, geb. Remscheid

Rudi Jaroslav Koska, geb. Aussig/Elbe
Rosa Emma Bertha Palaska, Sagan/Schlesien

Meine Urgroßeltern:
Albert Scherdin, geb. Kolberg Pommern (19.06.1878)
Ida Zickermann, geb. Jassow bei Wollin (30.04.1883)

Meine UrUrgroßeltern:
Emil Zickermann, geb. Jassow bei Wollin (1853)
Mathilde Hackbarth, geb Tribsow Pommern

Zugegeben die Liste ist noch lange nicht vollständig, aber ich bin ja auch noch am Anfang meiner Befragung im Familienkreis.

Zunächst interessieren mich jedoch die direkten Scherdin Vorfahren.

Wie kann ich am besten weiter vorgehen? Ich bin für jeden Rat dankbar!

User offline. Last seen 11 years 27 weeks ago. Offline
Experte!Moderator
Beigetreten: 30.01.2006
Beiträge: 1553

Hallo,

Stichwort: Standesamt und Kirchenbuch; alles nachzulesen auf Ahnenforscherseiten. Dort findet man Informationen, die man zur Recherche benötigt. Es kommt auf den Geburtszeitraum an, ob man beim Standesamt eine Abstammungsurkunde anfordern muß (wo die jeweiligen Eltern in aller Regel genannt sind) oder wenn früher Einsicht in die Kirchenbücher nehmen muß. Zuständiges Standesamt = Geburtsort der Person; Kirchenbücher für die entsprechenden Geburtsorte bzw. wo sie lagern, kann man sich im Internet herausssuchen.

Es gibt noch weitere Quellen wie, Ortsfamilienbücher (früher Ortssippenbücher), Datenbank der Mormonen unter familysearch.org (gefundene Daten überpfrüfen), etc. pp....

Gruß
Dinomaus28 :roll:

PS: Mal auf meinen Link klicken, da gibts noch mehr Infos.