Bedeutung Vorname Theil

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Hallo!

In unserer Familiengeschichte findet sich 1631 der weibliche (!) Vorname Theil. Die Schreibweise habe ich im Kirchenarchiv überprüft und es handelt sich eindeutig um eine Frau. Kennt jemand diesen Vornamen und kann etwas zur Bedutung sagen?
Schon jetzt herzlichen Dank!!

Besten Gruß
anka1588

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anka1588 wrote:Hallo!

In unserer Familiengeschichte findet sich 1631 der weibliche (!) Vorname Theil. Die Schreibweise habe ich im Kirchenarchiv überprüft und es handelt sich eindeutig um eine Frau. Kennt jemand diesen Vornamen und kann etwas zur Bedutung sagen?
Schon jetzt herzlichen Dank!!

Besten Gruß
anka1588

Hallo,

Ich glaube Dir, dass es sich um einen W-Rufnamen handelt.

Der Name THEIL, auch Theile, Thiele usw. ist (i.d. heutigen Zeit) ein oft vorkommender Fam. Nam..

Theil: Es wurden 1223 Einträge gefunden und in 282 verschiedenen Landkreisen lokalisiert. Hochgerechnet auf die Gesamtbevölkerung sind etwa 3256 Namensträger zu erwarten. Damit tritt der Name überdurchschnittlich häufig auf. Theil belegt den 2782. Platz der häufigsten Namen.

Theile: Es wurden 1011 Einträge gefunden und in 236 verschiedenen Landkreisen lokalisiert. Hochgerechnet auf die Gesamtbevölkerung sind etwa 2696 Namensträger zu erwarten. Damit tritt der Name überdurchschnittlich häufig auf.

Hk. und Bt. des Names:

Der Theil, Theile, Thiel, Thilo (m), Till (m) gebildet aus dem Namenwort got. thiuda, ahd. diot, mhd. diet, as., thioda, nd. thèd, det, arfies. thiada= Volk.

Somit kommen viele Rufnamen in Frage.

Ausführlicher noch: Thede, Theden,= ndd. Thiede= Dietrich! Auch Theede, Theeden, Thele, Thelen, THEIL, THEILE= DIETRICH. Weibliche Formen zu DIETRICH sind z.B. Diederika, Diedericha.

Ein Beispiel dazu noch: der Name THEILENGERDES= Gerd, Sohn des THEILE.

Aus meinen fries. Rufnamenbücher: Teilke, TEILE, THEIL, THEILE= 1. wie bereits oben erwähnt. 2. Zu/von afries. dei= hell. Doch auch diese Namen bzw. Formen sind bei den "männlichen" Namen eingetragen.

Wobei, im 16-17- Jh. , hatte man dies vermutlich noch nicht so genau genommen.

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Hallo!

Vielen Dank für die ausführliche Antwort, die mir schon mal weitergeholfen hat. Kursios bleibt der Name, auch wenn die männlich-weiblich-Trennung in dem Zeitraum noch nicht so genau genommen wurde. Parallel tauchen in der Zeit nämlich auch ganz normale Frauenvornamen auf. Hast Du ähnliche Fälle schon mal gehört, in denen eigentlich männliche Vornamen einer Frau gegeben wurden?

Viele Grüße
anka1588

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anka1588 wrote:Hallo!

Vielen Dank für die ausführliche Antwort, die mir schon mal weitergeholfen hat. Kursios bleibt der Name, auch wenn die männlich-weiblich-Trennung in dem Zeitraum noch nicht so genau genommen wurde. Parallel tauchen in der Zeit nämlich auch ganz normale Frauenvornamen auf. Hast Du ähnliche Fälle schon mal gehört, in denen eigentlich männliche Vornamen einer Frau gegeben wurden?

Viele Grüße
anka1588

Hallo,

Quote:Hast Du ähnliche Fälle schon mal gehört, in denen eigentlich männliche Vornamen einer Frau gegeben wurden?

Ein Beisp.: der Name Anett Kleine-Döpke-Güse. (von 1999 bis 2009 Bürgermeisterin der Stadt Bünde (Westfalen)

Dazu steht der Fam. Nam.: Kleindöpke

Auch war es üblich, dass bei einer Heirat, der Ehemann den Fam. Nam. der Frau angenommen hatte, wenn diese wohlhabender war. Dies macht z.B. auch Ahnenforschung "einwenig" schwieriger. Oder der Name wurde teilweise sogar aus Fam. Nam. gebildet.

Oder: Es gab z.B. zwei "Hauptmodelle" patronymischer Namensgebung:

Der älteste Sohn wurde benannt nach dem Grossvater väterlicherseits, der zweite nach dem Grossvater mütterlicherseits; sie erhielten den Taufnamen (Rufnamen) des Vaters als Patronymikon im Genetiv. War Brunger Eben (sein Vater hiess Ebe), verheiratet mit Taatje Gosens (ihr Vater hiess Gose), hiess der älteste Sohn also Ebe Brungers, der nächste Gose Brungers.

Was Napoleon zusammen mit einer gewissen christlichen Instution in "Friesl." "veranlasst" hatte; lassen wir mal Beiseite stehen!

Du hast jedoch noch folgende Möglichkeiten; für den Fall dass "ich" mich irren sollte.

Wende Dich an folgende Stellen: (kostenpflichtig)

GfdS. Geschäftsstelle Wiesbaden
Spiegelgasse 13
65183 Wiesbaden
Tel: +49 (0)6 11/ 9 99 55-0
eval(unescape('%64%6f%63%75%6d%65%6e%74%2e%77%72%69%74%65%28%27%3c%61%20%68%72%65%66%3d%22%6d%61%69%6c%74%6f%3a%73%65%6b%72%40%67%66%64%73%2e%64%65%22%3e%73%65%6b%72%40%67%66%64%73%2e%64%65%3c%2f%61%3e%27%29%3b'))

Oder:

Namenberatungsstelle der Universität Leipzig
Augustusplatz 10-11, 04109 Leipzig
(6.Etage, Zi. 629)
Tel. (gebührenpflichtig) 0190/887735
Fax. 0341/9737499
Öffnungszeiten: Mo.-Fr.: 10.00-14.00 Uhr und nach Vereinbarung
Email: eval(unescape('%64%6f%63%75%6d%65%6e%74%2e%77%72%69%74%65%28%27%3c%61%20%68%72%65%66%3d%22%6d%61%69%6c%74%6f%3a%72%6f%64%72%69%67%40%72%7a%2e%75%6e%69%2d%6c%65%69%70%7a%69%67%2e%64%65%22%3e%72%6f%64%72%69%67%40%72%7a%2e%75%6e%69%2d%6c%65%69%70%7a%69%67%2e%64%65%3c%2f%61%3e%27%29%3b'))
http://www.uni-leipzig.de/~slav/ai/ainb.htm