BELBAN/ BELLMAN

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Gast

Warum wandelte sich augenscheinlich im Erzgebirge und auch zwischen Lüneburg und Bremen in einem sehr kleinen Zeitraum flächendeckend der Familienname BELBAN(BELBEN (Bedeutung unbekannt) zu BELMAN/BELLMAN/BELLMANN?
Wer weiß etwas darüber?

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Beigetreten: 15.11.2010
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Erstmal vorweg, Belban finde ich heute keinen einzigen, Bellman(n) finde ich etwa 50 Mal, v.a. zwischen Köln und Hannover.

Kunze kennt keinen Belban, wohl aber einen Belben. Beide Namen gehen ihm zufolge auf den Rufnamen Balduin (sprich: baldwin) zurück.
Er erklärt das so, dass es eine Entwicklung gab die von Baldwin zu Belwin führte, von dort zu Belben.

Zur Erklärung: das Deutsche hatte (und hat?) die Tendenz, alle Silben eines Wortes außer der tontragenden zum Schwa (in der Schrift als , aber ohne viele Betonung, etwa Hause, Banane, Käse...) abzuschwächen.
So kommen wir schonmal von Baldwin zu Belwin. Von dort geht es mit der Entwicklung zum Hochdeutschen zu Belben, wird zu , denken Sie an leven / leben usw. (Dabei nehme ich an, dass der Name an der v.a. im Niederdeutschen zu Hause war.)
Soweit klar, soweit gehe ich mit.

Wie wir von hier nun aber zu -mann kommen, wie Kunze vorschlägt, geht mir auch nicht auf.
Ich würde es für möglich halten, dass es hier keine Entwicklung von -ben zu -man gegeben hat, sondern dass das -mann später erst an eine verkürzte Form angehängt wurde.
Das passt dann aber nicht so recht zu der von Ihnen geschilderten Situation.
Aber vielleicht kann mir das ja einer schlüssig erklären;)

mfg