Deutsche Sprache

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Für den Bereich Nordrhein-Westfalen haben die Archäologen für das 5. Jh. nach Christus einen völligen Bruch der Verhältnisse gezeigt. Vorher gab es Brandgräber. Danach wurden die fränkischen Körperreihengräber angelegt. Darin finden sich nur ostgermanische Schmuckstücke. Die ostgermanische Kultur hatte sich allgemein durchgesetzt (Rheinisches Landesmuseum Bonn).
Im 5. Jahrhundert n. Chr. floh der größte Teil der Bevölkerung des Weichselraums nach Westen.
Heute ist klar, das waren nicht nur Ostgermanen, sondern auch die Urslawen, mit denen die Ostgermanen in gemeinsamen Kulturen lebten: Przeworsk-Kultur. Die Umgangssprache war alteuropäisch..
Im dünn besiedleten Osten haben sich die Sprachen nur sehr gering von dieser Usprache entfernt.
Diese Zuwanderer haben sich Polaki genannt, daraus wird durch die germanische Lautverschiebung Falahi, die Falen. Aus den von diesen Zuwanderern vergebenen geografischen Namen und aus Wortähnlichkeiten schließe ich, ihre Sprache war dem altertümlichen Polnisch ähnlich. Daraus wird durch germanische Lautverschiebung
westgermanisch- deutsch.
Beispiele:
me,zhczyzna -> Mensch, prowadza -> frouwe (kobieta <- Gebieterin),pieniacz (Peiniger) -> Feind, przyjazn (Freundschaft)-> Frieden,
(s)trapic ( weich prügeln)-> strafen, zawierzac´ (für wahr erklären)-> schwören, odplyw -> Ebbe, pulk -> Volk ( pola,czyc´? vereinigen).
tworek (kleines Geschöpf) -> Zwerg, poroditi ( fortpflanzen) -> brüten...
Im Sauerland gibt es eigenartige Orts- und Gewässernamen, z. B. Varrentrap, Warendorf, Ferndorf.
Die ist wohl zu erklären mit waria,cawa: sprudelndes Wasser.
Finnentrop: pienia,cawa: schäumendes Wasser
Udindara (Odenthal), Attendorn (Atindara): jada,cawa: jagendes Wasser...
Piele bedeutet nach Heinrich Dittmaier Feld. Ist dies zu erklären mit slawisch pila : Säge, deutsch Feile?, das Gerodete?
Piele-> pole -> fala (schwedisch) -> Feld.
Eigenartige Flurnamen:
Schlenke = Abhang: sklonka = kleiner Abhang.
Schlade: skladac´: lagern, aber auch sich neigen: Neigung.
Strick: ein kleines Rinnsal: struga
Kiss: ein Abhang : kosy = steil
Hülsenbusch: kolec = Stachel, Spitze. Diese pieksige Pflanze wächst nur im wärmeren Rheinland, nicht im kälteren Westfalen.
Der Raum Gummersbach gehört zum Rheinland, wurde aber von Falen besiedelt. Diese Leute haben wohl eine Sprache gesprochen,
die auffällige Ähnlichkeiten zu slawischen Formen hat.
Heinrich Dittmaier kam zur Überzeugung, die hier gehäuft vorkommenden -apa-Namen stammen von Zuwanderern aus dem Osten,
die mit den Franken nach Gallien gezogen sind. Dies wurde von den Fachkollegen nicht akzeptiert.
Gelpe = Gileppe, Gaulbach, Geule: baltisch gilus= tief, zholma sorbisch = Welle, alt: Quelaqua: quellendes, wellendes Wasser.
Der Berlaymont vor der Stadt Brüsel ist offensichtlich zu erklären mit Berlich-Berg.
Nach Heinrich Dittmaier sind dies abgelegene Orte. Im Sorbischen heißt anliegend prilezhny.
Prilegati (russisch): davor, angrenzend liegen, benachbart sein.
Die Franken sind offensichtlich mit Ostgermanen, die alteuropäisch = altslawisch = altostgermanisch sprachen, nach Gallien gezogen. Dies gilt auch für den Zug der Sachsen mit den Falen nach Britannien.
So kann man wohl auch die -apa-Namen in der Wallonie erklären. In Rumänien heißt Wasser apa. Dies ist also eine osteuropäische Form.
Ist der Zonien-Wald (Soignes) südlich von Brüssel ein sorni-Wald, besiedlet von Rehen, slawisch sorna? (germanisch: horna = Horntier)
Sind die Wallonen wolni, die Freien? Haben die mit den Franken verbündeten Ostgermanen = Urslawen den gleichen
Namen angenommen: Franken: die Freien?

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Nur dass es sich nicht um die Urslawen sondern um die Urbalten gehandelt haben dürfte. Die Slawen drangen erst AB dem 5. Jh. n.Chr. in das Weichselgebiet vor.
Prußisch:
-"ape": Fluss
-"indre, indara": Schilfrohr
-"bile, byla": Axt
-"udones": Schaumwellen
-"pieno": Milch/ "kawat": schlagen
-"polenkt": belagern/ "polinka": bleibt
-"zlaitas": Abhang/ "slait": neigen, beugen, schief werden
-"struja, stroio": Bach, Rinnsal, Strömung, Halsschlagader
-"kosy": Kehle (ist steil)
-"kolas": Pfahl, Pfosten
-"sirnis": Reh

Nach Gaerte ist ein großer Teil der Stamm der prußischen Galinder mit den Goten gegangen und hat auf deren Tour bis in die Pyrenäen baltische Spuren hinterlassen.

Gimbutas, Marija: Die Balten, Herbig München 1983 (1963 engl.), S. 78,
Karte S. 99: Eisenzeit, Slawen noch südlich Weichsel-Bug-Pripjet-Dnjepr
Karte 2.!26 (100-500 n.Chr.)Gebiet zwischen Elbe und Weichsel wird von Burgundern, Wandalen, Silingern und Westbalten besiedelt

Gaerte, Wilhelm: Urgeschichte Ostpreußens, Gräfe und Unzer, Königsberg 1929

Beate

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Wahrscheinlich kann man bis zur Völkerwanderung altgermanisch, altbaltisch und altslawisch nicht unterscheiden. Dies lässt sich aber nicht beweisen, weil diese Sprachen erst später schriftlich überliefert sind.
Viele Grüße
Rosi

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Die Balten legen großen Wert auf einen großen Unterschied zu den Slawen, da sie von ihnen nach Westen verdrängt wurden. Nach dem etymologischen Wörterbuch von Fraenkel bestehen aber große Ähnlichkeiten.
Reh: baltisch sirnis, slawisch sorno, germanisch horno: Horntier.
Horn: hebräisch keren: diese Wörter sind wohl mit den modernen Menschen aus Afrika gekommen.
Im Falenland gibt es auch sehr baltisch klingende Namen. Die Dörspe bei
Gummersbach erscheint westlich von Riga als Dursupe.
baltisch durti, slawisch torgac´, to tear, zerren, reißen: reißendes Wasser.
Der Dorn, wo man sich zerrt und reißt.
Das Eichenwäldchen Gilgegeike: gile = Eichel, geikste = Hirtenstab: Eichelmast?
Diese Sprachen gehen auf eine gemeinsame alteuropäische Sprache zurück.
Viele Grüße
Rosi

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"Diese Sprachen gehen auf eine gemeinsame alteuropäische Sprache zurück."

Kann sein, aber dann sollte die Bedeutung der Fluss- und Ortsnamen in der Ursprungszone der Alteuropäer gesucht werden, nicht bei den Slawen. Dafür sind die Slawen noch nicht lange genug in Europa.
Es dürfte auszuschließen sein, dass Balten im Westen für Flussnamen und dergleichen zuständig sein könnten, auch wenn es die These gibt, die Sprachbewegung habe sich von West nach Ost vollzogen.

Ich halte mehr von der Ost-West-Bewegung, weil ich etliche Litauer und Ostpreußen kenne, die eine DNA-Analyse haben machen lassen, die auf eine Herkunft im Osten schließen lässt.

Beate

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Die Slawen sollten doch aus dem Bereich nördlich des schwarzen Meers stammen. Die Ostgermanen lebten in gemeinsamen Kulturen mit diesen Völkern und sind auch mit ihnen nach Westen gezogen. Das hat nur funktioniert, weil es eine gemeinsame alteuropäische Ursprache gab.

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Außer der Fall tritt ein, wo man vor jemand flüchten muss, dessen Sprache man überhaupt nicht versteht, dessen Aktionen aber eindringlich zu verstehen geben, dass es günstiger ist, man haut ab.

Beate

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Die Hunnen haben alle Osteuropäer vor sich hergetrieben. Auch als sie wieder nach Asien zogen, flohen zuerst die Bewohner des Weichselraums nach Westen, dann die der Ukraine, die sich nicht in Wäldern verstecken konnten.
Quappe wird slawisch zu z´aba. Dies ist offensichtlich zu erklären mit gamba (italienisch) und la jambe (französisch): der mit den langen Beinen: ein alteuropäisches Wort. Frosch ist offensichtlich entstanden aus priskokacz: Davonspringer.
Quicke wird polnisch zu z´ycie : Leben. erquicken = beleben.
Lateinisch vivus, polnisch z´iwy: lebhaft.
Wiwiora: das lebhafte Tier. Germanisch wird aus (Qu)ickora Ickora, das Eichhorn. Es sind urverwandte Sprachen.
Viele Grüße
Rosi