Gnoß - Welche Bedeutung ist zutreffend?

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Gast

Der Name kommt relativ selten vor. Das habe ich bisher mit Mühe gefunden:

Gnoß = Administrator eines Naufergen. Der „Nauferg“ hatte zu sorgen, dass die Schiffe die Fahrtrichtung beibehielten.

Genosse
ags. geneat; Nebenformen g(e)nas, gnoß, g(e)note, knote. Präteritum-Stamm von genießen.

Kann jemand diese Deutungen bestätigen oder sogar andere Hinweise geben? Ich danke für jede Mühe!

Christian Korte

User offline. Last seen 1 year 11 weeks ago. Offline
Experte!Moderator
Beigetreten: 07.03.2005
Beiträge: 1925

hallo,

das scheint ja ein "dicker Brocken" zu werden. Von Vorkommen kann kaum die Rede sein.
Mal ein ganz anderer Denkansatz:
Gnos> Knos(s)> Knaus(s).
Die Schreibweise mit G oder K ist jedenfalls möglich.
Ob sich die Entwicklung von O zu AU vollzogen hat??
Da müssen die Sprachwissenschaftler ran.
Der Name Knaus(s) jedenfalls ist häufiger .
Da bin ich mal gespannt!

Grüsse weste

Gast

Vielen Dank für Ihre Hilfestellungen und Gedankenansätze.
Die Deutung dieses Namens scheint in der Tat etwas schwierig zu sein. Ich bin, so wie die meisten hier auf die Ergebnisse der stundenlangen Internetsuche angewiesen und kann mir nicht erst diverse "Namenursprungforschungsbücher" kaufen.

Also nochmals vielen Dank!

User offline. Last seen 16 years 31 weeks ago. Offline
Beigetreten: 22.08.2007
Beiträge: 1

Mein Familienname ist Gnos und ich weiss dass unsere Familie und wahrscheinlich alle anderen Gnos der Schweiz aus dem Kanton Glarus kommen. Hier wurde der Name wahrscheinlich von Gross abgeleitet.

Edit von Tarzius: diese Aussagen kann man so nicht einfach stehen lassen.

Man sollte unters. von einer Hk. und Etym. der Namen bzw. eben der Vorfahren ( Gnos, Gnoss und Gnoß u.ä.).

In der Schweiz gibt es keine Einträge zum Namen GNOß.

Rund 30 Einträge sind es zum Namen Gnoß in D.. Die Meisten davon in NW. Zum Namen Gnoss sind es rund 50 Einträge hier die Meisten in  (SN/ Sächsische Schweiz). Gnos noch fünf Einträge.

(Knoß rund 25 Einträge (BW) und Knoss rund 10 Einträge (BW). Knos noch einen Eintrag).

Zum Namen Gnos sind es rund 300 Einträge. Die Meisten im Kt. Uri/CH.

Folgendes zum Namen GNOS im Kt. URI: im Urner Stammbuch erfährt man sehr viel mehr darüber:

http://www.staur.ch/StAUR_Genealogie/GEN_Stammbuch.aspx

Oder: Stüssi, Heinrich: Gnos, wie ein Glarner Landleutegeschlecht zu einem urnerischen wurde. Neujahrsbote für das Glarner Hinterland, Jg. 35 (2001), S. 82 ...

http://www.gl.ch/documents/ed_bi00.pdf

http://libraries.admin.ch/cgi-bin/gw/chameleon

Oder: Genossame Wangen: Alte Genossengeschlechte: sind sy auch zuo wägi gnos. wie ander Gnosse vff ire almeind……

http://www.genossame-wangen.ch/v2/cms/upload/diverse/Genossenfamilien.pdf

(darin sind auch Angaben zu den Namen Bruhin, Donner, Guntlin, Hunger, Hüppin, Rothlin, Schätti(n), Schnellmann, Vogt und Wessner enthalten)

(der Name Gnos hatte in der CH vor dem 1800 Jh. in folgenden Gemeinden Bürgerrecht: Porrentruy (Kt. JU), Altdorf, Erstfeld, Isenthal, Silena (alle Kt. Uri).

Wir finden sehr alte "Belege"auch aus A und im G.W.B.: (gnos/gnosz,genosz, genosse)

Am deutlichsten kam die Sonderstellung von Nenzing und Frastanz innerhalb Sonnenbergs dadurch zum Ausdruck, dass die beiden Gemeinden seit dem 17. Jahrhundert als „Kleine Gnos“ vom Rest der Herrschaft als „Große Gnos“ …………………Die Bezeichnung „große Gnos“ ist spätestens seit 1485 belegbar……..

http://www.vorarlberg.at/pdf/tschaiknerlandimwalgau.pdf

aus dem G.W.b.: gnosz (gnosse), m., seit spätahd. zeit belegbare (Notker 1, 100, 16 P., ahd. gl. 3, 135, 36; 183, 34; 227, 46; 268, 35; 313, 50, vgl. Braune ahd. gramm.5 § 71 anm. 4; Schatz ahd. gr. § 85), häufig im mhd. und frühnhd. neben genosz, genosse auftretende synkopierte form (s. d.). heute noch mundartlich, s. Staub-Tobler schweizer. 4, 819; Schmeller-Fr. bair. 1, 1768.

Oder zum alles lesen: genosse, genosz  usw.:

http://woerterbuchnetz.de/DWB/?sigle=DWB&mode=Vernetzung&lemid=GG08014

Ergänzend noch: Die Schreibweise –SZ- war in alten Zeiten auch in der Dt.-Sprache(n) durchaus üblich.

Zurück zum Namen GNOß. Hierbei handelt es sich wohl (auch) um einen preuss. Namen. So findet man Einträge wie GNOß Christoph ev Pauersmann* < 1682 + < .10.1720 usw..:

http://die-sippe-fuhr.de/files/Ortssippenbuch%20-%20Albtechtsdorf.pdf

Und so kann man nachlesen: Gnuffel: unansehnlicher, im Wachstum verkümmerter Mensch. H.: gnusas (lit.) = Ungeziefer. In Ostpreußen ist in derselben Bedeutung auch "Gnoss" gebräuchlich: Das "s" wird im Sinne einer Verächtlichmachung besonders weich gesprochen. Vgl. Paslak, Ruslak.

http://forum.danzig.de/archive/index.php/t-9369.html

Und im Memelländischen Wörterbuch kann man nachlesen: Gnos=  kleiner Junge

http://wiki-de.genealogy.net/Memell%C3%A4ndisches_W%C3%B6rterbuch

Dazu aus einem Beitrag von Beate: Gnass leitet sich von "gnoze/ gnose" ab und bedeutet einfach Bengel oder beschreibt einen, der im Wachstum zurückgeblieben ist.

http://www.onomastik.com/gleich-2-fragen-auf-einen-schlag-wehl-und-gnass.php

Und ich denke dazu gehören auch (pers. Ahenforschung!!) die Fam. Nam. Gnaß, Gnoß, Gnasa, Gnosa.

Der Name Gnoss ist auch sehr früh in den NL verz.. So z.B.: Gnoss  Gerge, Bauer , Worglitten verst. 25-07-1667.

(Einträge zum Namen Gnoss (heut. Zeit) sind jedoch keine verz.).

http://www.meerwaldt-genealogie.nl/Kb-Eichhorn-Sterbe-1730-1871.htm

 

Christian Korte:Ich bin, so wie die meisten hier auf die Ergebnisse der stundenlangen Internetsuche angewiesen und kann mir nicht erst diverse "Namenursprungforschungsbücher" kaufen.

Dazu folgendas: wenn man die Etym. eines bzw. seines Fam. Nam. wissen möchte gehört es dazu, dass man PERSÖNLICHE Ahnenforschung betreibt. wie weit man damit im Internet kommt ist unschwer erkennbar. Abgesehen davon, Bücher kann man sich ausleihen.