Karner

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Hallo,

kann mir jemand sagen woher dieser Name stammt? Die Person die so heisst lebt in Niederösterreich in einem Dorf. Er meinte mal zu mir dass ein Karner ein Lager für Gebeine wäre. Stimmt das? Welche Bedeutungen hat der Name noch? Wo liegt der Ursprung?

Vielen Dank und freundliche Grüsse

User offline. Last seen 51 weeks 1 Tag ago. Offline
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Scarlett_Stardust wrote:Hallo,

kann mir jemand sagen woher dieser Name stammt? Die Person die so heisst lebt in Niederösterreich in einem Dorf. Er meinte mal zu mir dass ein Karner ein Lager für Gebeine wäre. Stimmt das? Welche Bedeutungen hat der Name noch? Wo liegt der Ursprung?

Vielen Dank und freundliche Grüsse

Hallo,

G.G. (f. Dt. und A):

Dt.: Es wurden 375 Einträge gefunden* und in 131 verschiedenen Landkreisen lokalisiert. Hochgerechnet auf die Gesamtbevölkerung sind etwa 1000 Namensträger zu erwarten. Damit tritt der Name normal häufig auf.

A. Es wurden 2698 Einträge gefunden und in 98 verschiedenen Bezirken lokalisiert. Hochgerechnet auf die Gesamtbevölkerung sind etwa 7192 Namensträger zu erwarten. Damit tritt der Name überdurchschnittlich häufig auf. Karner belegt den 70. Platz der häufigsten Namen.

Karner ist 1. ein Berufsname zu/von mhd. karn, Nebenform von karre= Karre f. d. Kärrner, Karrenfahren, Karrenführer..(Fahrender mit Karren umherfahrend; meist Scherenschleifer u. Ä.)

2. In A GELEGENTLICH Ein Herkunftsname= der aus KÄRTEN.

Ergänzend aus dem G.W.B.:

karre, karren, karn, m. carrus. ahd. carro und garro, mhd. karre, garre; diesz g bürgt für ursprung aus lat. carrus (vgl. DWB K 2, f), während sonst zusammenhang mit kar gefäsz wol denkbar wäre. carrus (mlat. auch carra) ist aber selbst fremd, Caesar lernte es in Gallien kennen (welsch câr, gael. carr, breton. karr), es ward aber vom latein aus gemein romanisch mit zahlreichen ableitungen, z. b. it. carroccio, carrozza, carretta, carreggio, carriuola, carriera u. a., franz. char, chariot, charrette, cariole, carrière u. s. w. engl. chariot, altengl. chare aus dem franz., aber car wol auf engl. boden gewonnen, ags. noch nicht vorhanden. von ursprung und fortbildung s. die reiche ausführung Diefenbachs orig. europ. 283 ff., schon die alten Germanen könnten danach das wort gehabt haben, wie überhaupt manche umstände darauf hindeuten, dasz das lat. wort nicht die quelle aller entsprechenden europ. wörter sei. litt. kàras m. schubkarren zwar stammt nur aus dem deutschen (Nesselmann 180a), ebenso poln. kara f., böhm. kára, slov. gare, ehstn. kär, karik. aber altn. isl. kerra schlitten und wagen, altschott. kere, haben heimisches aussehen, nicht anders altn. karti, engl. cart (s.kart); es dürfte dem kelt. wort schon vor lat. einwirkung ein germanisches entsprochen haben, unverschoben (s. sp. 196). Deutscher formen sind vier, der karren oberdeutsch, gut hochd., die karre mitteld., kare niederd., der karch westdeutsch. karren aber lautet früher auch karr (d. i. karre) und karn, diesz wieder zerdehnt zu karen: reda, karr. voc. 1419; karn und karne mrh. voc. ex quo von 1469; kar biga, carruca, rada, carrus. voc. inc. teut., karre voc. theut. 1482 q ib, kar Alberus, karr, karren Maaler 240d, karn Schottel 1343, karr, karre, karn Stieler 931, karn noch bei Steinbach, Frisch. Eigen mit umlaut: vier thürn .. an der statmeur, darinnen die nachtmeister (grubenräumer) unden iren zeug und kerren haben. Tucher baumeist. 115, 15; schmir zu wagen und kerren. 116, 18; wegen und kerrn. 255, 28; mit iren kern und pferden. 255, 25; etlich auf kerren. Nürnb. chron. 2, 292, 17 u. ö.; man färt mit den kärren und mit den wegen als wol an dem feiertag als an dem werktag. J. Pauli sch. u. ernst (1546) 73. das sind zwar lauter plurale, wie von einem starken karr, oder dem umlaut von wägen zu liebe, aber ein voc. ex quo gibt auch einen sg. kerre rheda Dief. 488b, wie altn. kerra, schott. kere (s. karrenvoll). kâren z. b. oberrh.: dasz heutigs tags viel den kahren andern helfen in den dreck kehren. Weidner apophth. 3, 161, vgl. u. 2;

Usw.

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Vielen lieben Dank für die detailierte Beschreibung!

Gruss :D