Kluftern

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Gast

Herkunft des Ortsnamens Kluftern; das Folgende habe ich unter www.onomatie.de gefunden. Kann damit nichts anfangen (Yoni???)

Die Bedeutung der Silbe

Silbe: kluft

Bedeutung: Spalt, Höhle, Hülle, Yoni; aus germ."*kliuban", vgl.ahd.mhd."kluft", ags."geclyft", eng."cleft"; beschreibt Ort der Verehrung der Göttin durch Nennung der Yoni; steht eng zur Familie um klab/kleb,kleve/cleve,klee

Verweis auf: Heiligtum

Beispiele: Kluftern

User offline. Last seen 3 days 22 hours ago. Offline
qualifiziertModeratorAdmin
Beigetreten: 15.11.2010
Beiträge: 488

Hallo,

die Sache mit den Ortsnamen...
Leider läßt sich ohne Kenntnis der Geschichte eines Ortsnamens (nicht Ortes) oft nicht sagen, was genau drinne steckt.
Sehr häufig geht eine Deutung, die sich auf die heutige Form stützt deshalb nach hinten los - v.a. bei älteren Namen.
Ob es tatsächlich einen zusammenhang zwischen dem Ortsnamen Klüftern und dem Wort Kluft gibt, bleibt für mich deshalb zunächst weiterhin offen. Das müßte mit alten Belegen untermauert werden. Raten bringt nichts. Auch unklar, wie ist das -r- in die letzte Silbe gekommen...(zumal ich auf der Webseite nicht durchsehe...)

Yoni kenne ich, aber wieso sich ausgerechnet dieses Wort in die Erklärung verirrt hat, und nicht ein passendes deutsches, ist mit nicht klar.
Es ist der Begriff für die weiblichen Genitalien - in Sanskrit.
(übrigens fehlt im Link ein -n-, www.onomantie.de) Die ganze Seite hat bei mir nach kurzem Draufschauen einen seltsamen Eindruck hinterlassen. Es geht ja gleich auf der Startseite schon um die Yoni. Scheint so, als wird da viel Esotherisches durcheinandergewirbelt...

Tja, wie gesagt, Ortsnamen sind nicht so einfach wie Familien- oder Vornamen, auch ist die Literatur dazu nicht so einfach zugänglich... Deshalb wohl ist es auch in diesem Forum so leer :cry:

mfg

Gast

Danke für den Verweis auf die Esoterik. Eine Kluft gibt es hier nicht. Zwei Bäche umschließen den alten , flachen Siedlungshügel, auf dem ein Hofgut mit Kapelle stand, das in den mittelalterlichen Urkunden erwähnt wird. In den Urkunden finden sich die Schreibweisen Cluftirrun 764, Cluftarnun 809, Chlufturnum 827, Chluftarnon 817, Hguftirnun 813, Chluftirna marcha 883, Clufterin 1275, Cluftern 1293. Das "r" an Namensende ist also schon früh vorhanden.

User offline. Last seen 5 years 44 weeks ago. Offline
Moderator
Beigetreten: 06.12.2004
Beiträge: 744

Alte Belege, super!

Eine Anwort habe ich leider dennoch nicht. Aber irgendwie sieht mir der Name doch Keltisch aus, oder :?: Das wäre in der Region jedenfalls nicht weiter verwunderlich, da waren Kelten zu Hause.
Das er irgendwie mit Kluft zusammenhängt, halte ich für möglich. Im althochdeutschen hieß das Chluft.

Also weiterhin alles offen... denke ich.