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Hallo,

ich habe mir diese Karten mal angesehen. Zumindest die, die zur Verfügung gestellt werden.

Ist es Dir möglich den Link zu öffnen?

http://www.on-geo.de/is-bin/INTERSHOP.enfinity/WFS/port_oldmaps/de_DE/-/EUR/OG_Oldmaps-Overview;sid=3xQUx2_NOwNR0CESRYpwxG7Hm34C177H-EaEj05F

Ich pers. bin gegenüber solchen Angeboten doch sehr kritisch.

Bei den Karten zu Bayern steht ja auch: Bayer, Historische Flurkarte Bayern .Flurkarten und Ortskarten des Königreiches Bayern in den Jahren von 1808 bis 1864.

Demnach nur von 1808 bis 1864. Also nicht gerade "viel wert" m.M.n..

Da würde ich doch vorzugsweise versuchen Informationen direkt unter folgendem Link/Adresse zu erhalten:

Der Historische Atlas von Bayern ist eine historisch-topographische Landesbeschreibung Bayerns, welche die Besitz-, Herrschafts- und Verwaltungsstruktur des gesamten Landes vom Mittelalter bis zur neuesten Zeit statistisch darstellt und kartographisch dokumentiert. Usw..

http://www.kbl.badw.de/publ/hab.htm

Oder:

http://www.uni-regensburg.de/Fakultaeten/phil_Fak_III/Geschichte/Bayern.html

Hier noch Link für Bayr.-Mundarten, denn ich pers. kann mir sehr gut vorstellen, dass –zugl, zukl in einer bayr. Mundart= Zucker bedeuten kann. Jedoch bezweifle ich, dass im Namen Kronzucker (o. a. Formen des Namens) Zucker gemeint ist.

Dieses ist jedoch anders. Sie finden hier keine Gaudischreibweisen wie "Zugga" für Zucker, oder "Ruggsog" für Rucksack, denn die Vokabeln bleiben dabei die selben…………

http://www.deutsch-bairisch.de/

http://www.bayrisches-woerterbuch.de/

Zucker zum Dsugga zu verschandeln, tut mir in der Seele weh und die Straßenbahn fährt auch in München weiterhin als Trambahn und nicht als Drambahn. Deswegen sind sie hier nicht aufgeführt…

http://www.woerterbuch-deutsch-bayerisch.de/

Es geht mir jedoch immer darum, dem Namen Kron-zucker eine "Bt." zu geben.

Dazu habe ich folgendes "gefunden":

Im Hess.-Flurnamenbuch steht Folgendes:

Krone: zu ahd. korôna, krôna, mhd. krône= Krone, einer Entlehnung aus lat. corona. Der Name bezieht sich auf die hohe Lage des Flurstücks oder bezeichnet, in übertragenen Sinne, das wertvollste Flurstück der Gemeinde. Vermengung mit Kroh und grau ist nahe liegend.

Zu -zucker: dieser könnte sich von ahd. zuge ableiten. Dies ist ein alter Flurnamen und bt.= laufender, fliessender Brunnen (der das Wasser vom Berg herab bezieht).

Im Lexikon d. fränkischen ON ist z.B. ist der ON Himmelkron (Landkr. Kulbach-Oberfranken) verz.. Und gem. dem genannten Lexikon leitet sich der ON Himmel= von Himmel ab bzw. ist dieser auch gemeint, und Krone= von mhd. kròne, kròn. lat. corona, ab. Die Schreibweise z.B. a. 1361 war: des closters zur Hymelcron.

Sicherlich hat, kann Kron- div. Etyml. haben. Jedoch" passt" dies einfach nicht zu Zucker, Kron-: grün, Krähe, Krone usw., und umgekehrt.

Krone- ist sehr oft auch in Hausnamen anzutreffen.

GK
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Tarzius wrote:Hallo,

ich habe mir diese Karten mal angesehen. Zumindest die, die zur Verfügung gestellt werden.

Ist es Dir möglich den Link zu öffnen?

http://www.on-geo.de/is-bin/INTERSHOP.enfinity/WFS/port_oldmaps/de_DE/-/EUR/OG_Oldmaps-Overview;sid=3xQUx2_NOwNR0CESRYpwxG7Hm34C177H-EaEj05F

Kann ich, ja, ich sehe aber nur Listen von Karten, keine Karten selber.

Quote:
Ich pers. bin gegenüber solchen Angeboten doch sehr kritisch.

Bei den Karten zu Bayern steht ja auch: Bayer, Historische Flurkarte Bayern .Flurkarten und Ortskarten des Königreiches Bayern in den Jahren von 1808 bis 1864.

Demnach nur von 1808 bis 1864. Also nicht gerade "viel wert" m.M.n..

Aber doch deutlich besser als gar nichts. :)

Man muß bedenken, daß damals ja nicht so viel gebaut wurde, die Karten von 1800 sind für 1700 vermutlich auch noch nicht so falsch.

Im HAB der Grafschaft Neuburg ist das sehr schön dargestellt.

Quote:

Da würde ich doch vorzugsweise versuchen Informationen direkt unter folgendem Link/Adresse zu erhalten:

Der Historische Atlas von Bayern ist eine historisch-topographische Landesbeschreibung Bayerns, welche die Besitz-, Herrschafts- und Verwaltungsstruktur des gesamten Landes vom Mittelalter bis zur neuesten Zeit statistisch darstellt und kartographisch dokumentiert. Usw..

http://www.kbl.badw.de/publ/hab.htm

Den HAB ziehe ich durchaus häufig zu rate. Im konkreten Fall hat er mir ja gefunden, die Familie Kronzucker/zagl wiederzufinden.

Für den Kronzagl-Hof bei Neuötting ist aber ein Band zuständig der noch nicht online ist.

Quote:

Oder:

http://www.uni-regensburg.de/Fakultaeten/phil_Fak_III/Geschichte/Bayern.html

Eine Menge Links. Ich bin ja faul, ich benutze gerne Google. :)

Quote:

Hier noch Link für Bayr.-Mundarten, denn ich pers. kann mir sehr gut vorstellen, dass –zugl, zukl in einer bayr. Mundart= Zucker bedeuten kann. Jedoch bezweifle ich, dass im Namen Kronzucker (o. a. Formen des Namens) Zucker gemeint ist.

Der Meinung bin ich auch, es ergibt einfach keinen Sinn: Zucker war damals ein aus fernen Ländern eingeführtes Luxusprodukt.

Quote:
Dieses ist jedoch anders. Sie finden hier keine Gaudischreibweisen wie "Zugga" für Zucker, oder "Ruggsog" für Rucksack, denn die Vokabeln bleiben dabei die selben…………

http://www.deutsch-bairisch.de/

http://www.bayrisches-woerterbuch.de/

Zucker zum Dsugga zu verschandeln, tut mir in der Seele weh und die Straßenbahn fährt auch in München weiterhin als Trambahn und nicht als Drambahn. Deswegen sind sie hier nicht aufgeführt…

http://www.woerterbuch-deutsch-bayerisch.de/

Beide haben führen leider in bezug auf den "Zogl" oder "Zagl" nicht weiter. In den Weiten des Netzes hab ich dies als mhd für "Schwanz" gefunden.

Quote:
Es geht mir jedoch immer darum, dem Namen Kron-zucker eine "Bt." zu geben.

Dazu habe ich folgendes "gefunden":

Im Hess.-Flurnamenbuch steht Folgendes:

Krone: zu ahd. korôna, krôna, mhd. krône= Krone, einer Entlehnung aus lat. corona. Der Name bezieht sich auf die hohe Lage des Flurstücks oder bezeichnet, in übertragenen Sinne, das wertvollste Flurstück der Gemeinde. Vermengung mit Kroh und grau ist nahe liegend.

Zu -zucker: dieser könnte sich von ahd. zuge ableiten. Dies ist ein alter Flurnamen und bt.= laufender, fliessender Brunnen (der das Wasser vom Berg herab bezieht).

Im Lexikon d. fränkischen ON ist z.B. ist der ON Himmelkron (Landkr. Kulbach-Oberfranken) verz.. Und gem. dem genannten Lexikon leitet sich der ON Himmel= von Himmel ab bzw. ist dieser auch gemeint, und Krone= von mhd. kròne, kròn. lat. corona, ab. Die Schreibweise z.B. a. 1361 war: des closters zur Hymelcron.

Sicherlich hat, kann Kron- div. Etyml. haben. Jedoch" passt" dies einfach nicht zu Zucker, Kron-: grün, Krähe, Krone usw., und umgekehrt.

Krone- ist sehr oft auch in Hausnamen anzutreffen.

Es gibt auch einige andere Nachnamen die mit Kron anfangen, zB Kronschnabel oder Kronseder. Kronawitter hatte ich ja schon erwähnt. Da soll der Name vom Wacholder kommen, aber wieso der Kranawitter heißt ist offenbar auch unklar.

Was die Familie Kronzogl in Straßkirchen angeht: Ich bin mir recht sicher, daß diese (ein) Ursprung des Namens Kronzucker war. Der Vater wurde bei der Taufe eines der Kinder so im Taufbuch bezeichnet. Daneben kam auch noch "Kronzuber" vor. Was der Anlaß dafür war ist unklar. Vielleicht dachte der Pfarrer Zogl käm von Zucker...

Diese Familie ist wohl vor 1650 dort eingewandert. Es gab 1658 eine Hochzeit bei der ich die Geburt des Bräutigams nicht vor Ort nachweisen konnte.

Es ist aber auch so, daß bei den ältesten Einträgen "Cronzagl" steht, genauso wie der Hof heute heißt.

Die Kirchenbücher von Neuötting sind noch nicht online, sobald das der Fall ist, kann ich dort ja mal nachschauen. Allerdings fangen die erst 1627 an.

Zumindest sollte man dann sehen können ob der Hof dort auch damals schon so hieß.

Gruß
Gerhard

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Hallo,

Kranewitter: für solche aussergewöhnliche Familiennamen gibt es ja, wie bereits erwähnt, Bücher.

Kopie aus "Tiroler Fam. Nam.":

Krameter, **Kranewet(vogel)**, Kranewetter, Kranewitter auch Cronewett, Kronawetter, Cronenbeter, Cronenwether usw.:

ist ein Übername bzw. Berufsname zu mhd. kranewit(vogel)= Krametsvogel, Wachholderdrossel; die von Wachholderm mhd. kranewite lebt; nach dem Lieblingsgericht od. den Vogelsteller (Vogelfänger)

(mhd. kranewite( Wachholder) (auch) Wohnstättenname, für jemanden der bei solchen Sträucher wohnte od. Herkunftsname zu dem Ortsnamen Kranawitt, Bayern)

Der Name Kranebitter ist typisch für das Eisacktal (Südtirol) und das mittlere Inntal (Nordtirol). In diesem Bereich gibt es zahlreiche Höfe mit diesem Namen: Kranewit, Kranbit, Kranebitten, Kranewitter (Kranebitt ist im Tirolischen der Wacholder). Ein ganzer Ort westlich von Innsbruck heißt Kranebitten.

In Südtirol reicht der Ursprung der Familie "Kranebitter" sehr weit zurück. So ist in Natz bei Brixen um 1288 ein Hertlin de Chranewit belegt.

Kranabitt, Kranbeth, Kranewitt, kommt aus Vilanders, Natz, Spinges (Südtirol) und Waldring . Auf Vilanders ist im Jahre 1594 ein Thoman Kranewitter bekannt.

Kranewit kommt von althochdeutsch "witu" = Holz, während das kran (chran) schwieriger zu deuten ist: entweder von lateinisch granum (es hieße dann "Beerenstaude", was ja für den Wacholder zutrifft) oder von kran/kron = Krähe ("Krähenstaude").

Noch ein Beispiel von Namen gebildet mit Kron- möchte ich hinzufügen:

Kronfuss (Krähenfuss). Hierbei handelt es sich Übernamen bzw. Spottnamen (abwertend).