Kürten

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Kürten wird gewöhnlich mit curtis, Hof erklärt, siehe Wikipedia.
Bahlow bringt ein altes curt, was Sumpf bedeuten soll.
Im Slawischen ist koryto zu finden, was Trog und Flusstal bedeutet.
Kürten liegt nahe des alten Herwegs von Köln nach Osten im Tal der
Sülz. Germanisch ist dieser Name offensichtlich nicht.

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rosi wrote:Kürten wird gewöhnlich mit curtis, Hof erklärt. Germanisch ist dieser Name offensichtlich nicht.

Hallo,

Quote:Kürten wird gewöhnlich mit curtis, Hof erklärt, siehe Wikipedia

In der WeBSeite v. Wiki steht ja auch nicht, dass der Name "Dt". Hk. ist. Abgesehen davon in der WeBSeite werden mehrer Meinungen genannt was der Hk./Bt. des Namens betrifft und es werden "Namen und Quellen" genannt. Was für eine Wiki-Seite erstaunlich ist.

Die Schreibweise des Orts- und auch Familiennamens Kürten war bis 1930 allgemein Cürten. Daneben erschienen in den Jahrhunderten zuvor auch die Formen Curten, Cürthen, Cörten und Corten.

In der WebSeite wird ausgeführt: für die Herkunft des Ortsnamens selbst gibt es mehrere Auffassungen.

Die herkömmliche Deutung des Ortsnamens indes beruft sich auf das mittellateinische curtis für Hof, Fronhof oder Hofstelle. Generell umschreibt curtis den freien, viereckigen Platz innerhalb eines eingefriedeten Hofes. In der Sprache der mittelalterlichen, bis ins 14. Jahrhundert hinein lateinisch geschriebenen Urkunden bezeichnet curtis einen ländlichen Gutshof, Tatsächlich gibt es Hinweise auf einen solchen Herrenhof, der wahrscheinlich zum Kölner Domkapitel gehörte. Kürten als Ort eines Landgerichts erscheint erstmals in Aufzeichnungen von Gerichtsprotokollen seit der Mitte des 16. Jahrhunderts: Kürten erhielt 1555 ein eigenes Siegel. Das Landgericht Kürten war zuständig für die Kirchspiele Kürten, Bechen und Olpe. Die Kürtener Gerichtsbarkeit selbst war damals und noch in den folgenden Jahrhunderten dem Amt Steinbach unterstellt.

Der ortsansässige Heimatkundler Theo Stockberg vertritt die Meinung, dass sich Kürten ableite aus „Op de Corte“, was sinngemäß bedeutet: „Auf dem kurzen (Wasserlauf)“. Tatsächlich existierte ein solcher Zufluss zur Sülz in der Nähe der heutigen Gesamtschule Kürten.

Monsignore Prof. Dr. Peter Opladen, der die Geschichtsforschung für die Region maßgeblich vorantrieb, stellte fest:

„Indem sich die hofhörigen Kötter um den Herrenhof ansiedelten, entstand das Dorf. In naturgemäßer Entwicklung wurde dann das Wort curtis – in der Form „Curts“, „zur Cürten“ – von den Siedlern zunächst auf den Hof selbst und in späterer Zeit auf das Dorf übertragen. Im Mittellateinischen ist curtina ≈ kleine curtis ≈ kleiner Hof. Als Endsilbe „court“ erscheint das Wort (neben der gebräuchlichsten Endung „-hofen“ und den weiteren seltenen Endungen „-hoop“, „-hop“) zur Bezeichnung des Herrenhofs und von Gruppen von Bauanwesen.“

Während die Heimatforschung ihr Augenmerk bisher überwiegend auf das Schlüsselwort curtis richtete, verlor sie das für Kürten im Liber valoris ausdrücklich belegte Curtine mit seinem erweiterten Bedeutungsumfang aus dem Blick. Einleuchtender erscheint die Version einer [b]Herleitung von Kürten aus curtine Curtina bedeutet zunächst kleiner Hof; andererseits existiert auch der Ausdruck Kurtine im Sinne von Wall oder Mauer (als Teil einer curtis[/b[b]]).Unter Kurtine versteht man noch heute die Verbindungsmauer oder den Wall zwischen zwei Türmen oder Bastionen einer Burg oder Festung[/b]. Kurtinen bei Festungen waren in der Regel aus Werk- oder Backsteinen errichtet, kommen auch als reine Erdwälle vor. Vor der Kurtine beziehungsweise der Zwingermauer wurde, wo möglich, ein Ring- oder Halsgraben ausgehoben. Zweieinhalb Kilometer weiter östlich des Kernorts Kürten, bereits zum Kirchspiel Kürten-Olpe gehörend, existiert ein klarer archäologischer Befund – mit einem ehemaligen Burg- beziehungsweise Ringwall. In unmittelbarer Nähe zu dieser Anlage findet sich auch der heute zu Kürten gehörende Weiler Burgheim. Insofern verweisen uns die archäologischen und ortsnamenskundlichen Befunde rund um Kürten, also auch Burgheim mitsamt seinem Ringwall und der sicherlich dazu gehörenden Kurtine, in die Zeit der Christianisierung der fränkischen Stämme im beginnenden Mittelalter. Man kann also zu jener Zeit von einem vermehrten Bedarf an vermutlich befestigten Taufstätten und Gemeindegründungen auf vormals heidnischem Boden in der Region ausgehen – mithin auch von einer exklusiven Verehrung des Johannes des Täufers. Hier schließt sich wieder der Kreis zu der Einstufung der diesem Heiligen zugeschriebenen Kirche „Sankt Johann Baptist“ in eine Periode des Übergangs vom frühen ins hohe Mittelalter...............................

http://de.wikipedia.org/wiki/K%C3%BCrten

Oder:

Noch bis 1930 wurde der Ortsname Kürten mit "C" geschrieben. Für die Herkunft dieses Ortsnamens gibt es zwei Deutungen. Die herkömmliche Version besagt, dass der Name aus dem mittellateinischen "curtis" für Hof, Fronhof und Hofstelle entstanden ist: In der Sprache der mittelalterlichen, bis ins 14. Jahrhundert hinein lateinisch geschriebenen Urkunden bezeichnet das spätlateinische "Curtis" den freien Platz innerhalb eines eingefriedeten Hofes, auf dem sich die Schöffen versammelten und das Hofgericht abhielten. Vermutlich verdankt Kürten seine Entstehung einem solchen Fron- und [Herrenhof], der nachweislich zum Kölner Domkapitel gehörte und dessen Probst in Kürten das Patronatsrecht ausübte. Diesem Herrenhof zugewiesen waren auch die Kapellengemeinden Biesfeld und Offermannsheide. Ein solches vom Patronatsherrn geführtes Gericht, der sein Amt als Schöffe ausübte, ist für Kürten noch im Jahr 1699 belegt. Die hofhörigen Kötter siedelten sich um den Herrenhof an: So entstand allmählich das Dorf.

Der ortsansässige Heimatkundler Theo Stockberg vertritt hingegen nach langjährigen vergleichenden etymologischen Forschungen von Siedlungs- und Flurnamen im Bergischen Land mittlerweile die Auffassung, dass sich Kürten ableite aus "Op de Corte", was sinngemäß bedeutet: "Auf dem kurzen (Wasserlauf)". Tatsächlich existiert im ursprünglichen Siedlungsgebiet eine Quellmulde, aus der ein (heute verrohrter) Bach auf Höhe des Schulzentrums in die Sülz fließt.

http://www.calsky.com/lexikon/de/txt/k/ka/ka_rten.php#Herkunft%20des%20Ortsnamens

Soviel zum Namen aus dem WeB.

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Vielen Dank für die ausführliche Antwort.
Das Problem: auch die Gewässernamen in dieser Gegend
ähneln auffällig polnischen Formen:
Scherfbach: skarpa = Böschung, ein tief eingeschnittenes Tal
Herrschertal: horc´ina (sorbisch): Landrücken am Heerweg
auf der Höhe.
Heinrich Dittmaier kam zur Ansicht, die in dieser Gegend häufigen
-apa-Namen ( Olpe bei Kürten) stammen von Zuwanderern aus dem
Osten, die mit den Franken nach Gallien gezogen sind.
Das ist alles Vorgeschichte, also gibt es keine schriftlichen Quellen.

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rosi wrote:Vielen Dank für die ausführliche Antwort.
Das Problem: auch die Gewässernamen in dieser Gegend
ähneln auffällig polnischen Formen:
Scherfbach: skarpa = Böschung, ein tief eingeschnittenes Tal
Herrschertal: horc´ina (sorbisch): Landrücken am Heerweg
auf der Höhe.
Heinrich Dittmaier kam zur Ansicht, die in dieser Gegend häufigen
-apa-Namen ( Olpe bei Kürten) stammen von Zuwanderern aus dem
Osten, die mit den Franken nach Gallien gezogen sind.
Das ist alles Vorgeschichte, also gibt es keine schriftlichen Quellen.

Halllo,

Quote:Das ist alles Vorgeschichte, also gibt es keine schriftlichen Quellen

Ja, leider kann man da "nur" sagen. Zumal ja meistens auch unter den "Experten" (Forschern) kaum Einigkeit besteht. Und doch ist dies bei sehr vielen ON, GWN. usw.. der Fall. Was ja nicht gleichbt. ist; dass man sich mit den gegebenen Aussagen zufrieden geben soll und sich "eigene" Gedanken dazu machen darf.

In der offz. WeBSeite steht unteranderem:

Wenn sich für den Raum Kürten auch bislang keine vor- und frühgeschichtlichen Siedlungsspuren nachweisen lassen....................und sofern sich diese Vermutung durch gesicherte Erkenntnisse und Funde erhärten sollte, könnte man sogar annehmen, dass es bereits im 8. Jahrhundert eine Ansiedlung auf Kürtener Boden gegeben hat.................

http://www.kuerten.de/Historie.256.0.html

Quote:Heinrich Dittmaier kam zur Ansicht, die in dieser Gegend häufigen
-apa-Namen ( Olpe bei Kürten) stammen von Zuwanderern aus dem
Osten, die mit den Franken nach Gallien gezogen sind.

Dies trift auch in weiteren Aussagen zu:

Der Name des Flusses und der Stadt Olpe - "Ol-apa" (1220 "Olepe") - bezeichnete ursprünglich einen ‘Bach im feuchten Wiesengrund’ und rührt also von seiner Lage her..................

http://www.olpe.de/standard/page.sys/389.htm

Chr. auf dem fränkischen Reichshof Olpe ("Ol-apa" = Bach im feuchten.........

http://www.olpe.de/standard/page.sys/6.htm